NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben zum Wochenstart uneinheitlich tendiert. Während Nordseeöl nach anfänglichen Gewinnen nachgab, stieg der Preis für US-Rohöl leicht. Am Montagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 85,87 US-Dollar. Das waren 19 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um sieben Cent auf 83,89 Dollar.

Europäisches Brent-Rohöl notiert derzeit nur knapp unter seinem höchsten Stand seit dem Jahr 2014. Der Preis der US-Sorte WTI liegt aktuell in Reichweite seines Höchststandes vom vergangenen Oktober, was ebenfalls ein mehrjähriges Hoch gewesen war.

Seit Jahresbeginn haben die Ölpreise spürbar zugelegt. Experten nennen mehrere Gründe für die Preisaufschläge, darunter Produktionsausfälle in grösseren Förderländern wie Libyen. Zudem scheint sich die Erdölnachfrage trotz der Omikron-Welle relativ robust zu zeigen. Hinzu kommt der zuletzt schwächere Dollar, der Rohöl für Interessenten ausserhalb des Dollarraums günstiger macht und die Nachfrage von dort ankurbelt.

Von der jüngsten Produktionsnormalisierung in Libyen sind die Erdölpreise allerdings kaum belastet worden. "Offenbar nehmen die Marktteilnehmer derzeit selektiv nur bestimmte Nachrichten wahr, die für steigende Preise sprechen", kommentierte Commerzbank-Fachmann Carsten Fritsch die Entwicklung./bgf/la/stk