FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Deutscher Arbeitsmarkt setzt Erholung fort 

Der deutsche Arbeitsmarkt hat die Corona-Krise bisher erstaunlich gut verkraftet. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,3 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit März 2020, damals betrug die Quote 5,0 Prozent. Die Erholung dürfte sich im Dezember fortgesetzt haben. Der massive Einsatz von Kurzarbeit hat stärkere Anstiege der Arbeitslosigkeit und Stellenverluste verhindert. Allerdings hat die Corona-Krise die Branchen sehr unterschiedlich getroffen: Vor allem Hotel- und Gastgewerbe, Reisebranche, Handel sowie Logistik bekamen die Auswirkungen zu spüren.

>>> Dienstag, 4. Januar 2022, 09:55 Uhr


2. Opec-Plus berät über Förderpolitik 

Die großen Erdölexporteure beraten via Video über ihre weitere Förderpolitik. Die 23 Opec-Plus-Mitglieder um Saudi-Arabien und Russland hatten zuletzt beschlossen, die tägliche Fördermenge im Januar um 400.000 Barrel auszuweiten. Damit hielt die Gruppe trotz der Sorgen über Omikron an ihrem Plan fest, die Förderung gleichmäßig jeden Monat um 400.000 Barrel zu steigern. Um die Marktpreise zu stützen, hält die Opec-Plus aktuell rund 5 Millionen Barrel pro Tag zurück. Die meisten Experten rechnen damit, dass die Gruppe ihre bisherige Politik bestätigen wird, nicht zuletzt, weil die Folgen von Omikron für die Weltwirtschaft immer noch äußerst unklar sind.

>>> Dienstag, 4. Januar 2022


3. Deutsche Industrie erhält wieder mehr Aufträge 

Die deutsche Industrie dürfte im November wieder mehr Aufträge erhalten haben, nachdem sie im Oktober ein empfindliches Minus von 6,9 Prozent hinnehmen musste. Experten nahmen an, dass die anhaltenden Lieferprobleme der Grund dafür waren, denn wenn nicht schnell genug produziert werden könne, würden weniger Bestellungen aufgegeben. Im Oktober blieben vor allem Großaufträge aus dem Ausland aus. Während die Aufträge aus dem Inland um 3,4 Prozent zulegten, gingen aus dem Ausland 13,1 Prozent weniger Aufträge ein. Allerdings sind die Auftragsbücher der deutschen Industrie immer noch prall gefüllt.

>>> Donnerstag, 6. Januar 2022, 08:00 Uhr


4. Inflation in Deutschland bleibt hoch 

Im Dezember dürfte die Inflation in Deutschland trotz eines leichten Rückgangs auf einem hohen Niveau geblieben sein. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sprang im November auf eine Jahresrate von 6,0 (Vormonat: 4,6) Prozent. Das war die höchste Rate seit fast 30 Jahren. Seit Monaten wird die Inflation angeheizt von steigenden Energiepreisen im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise. Hinzu kommen Materialmangel und Lieferengpässe sowie die Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresanfang. Ökonomen erwarten, dass die Inflationsrate zu Beginn des nächsten Jahres wieder sinkt. EZB-Vertreter haben wiederholt gesagt, dass sie den Inflationsanstieg als vorübergehend betrachten, an den Märkten wird aber zunehmend daran gezweifelt.

>>> Donnerstag, 6. Januar 2022, 14:00 Uhr


5. Deutsche Produktion belastet von Engpässen 

Die deutsche Industrie dürfte im November ein leichtes Produktionsplus erzielt haben. Zwar sind die Auftragsbücher der deutschen Industrie prall gefüllt, aber wegen Engpässen bei Rohstoffen, Vorprodukten und Mikrochips klemmt die Produktion, insbesondere im Automobilsektor. Der Materialmangel hat sich im Dezember nach Berechnungen des Ifo-Instituts nochmals verschärft; 81,9 Prozent der Firmen klagten demnach über Engpässe. "Die Situation in der Industrie ist paradox", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Die Auftragsbücher sind voll. Der Materialmangel erlaubt es den Unternehmen aber nicht, ihre Produktion entsprechend hochzufahren."

>>> Freitag, 7. Januar 2022, 08:00 Uhr


6. Deutsche Exporte auf Erholungskurs 

Trotz Materialengpässen und gestörten Lieferketten sind die deutschen Exporte zuletzt überraschend kräftig gewachsen. Dies könnte ein Zeichen sein, dass sich die Blockaden langsam lösen. Mit einem Plus von 4,1 Prozent verzeichneten die Exporte im Oktober den stärktsen Zuwachs seit einem Jahr. "Der kräftige Anstieg der Exporte und Importe im Oktober erhöht die Chancen, dass die deutsche Wirtschaft über die Jahreswende einer Mini-Rezession aufgrund der vierten Corona-Welle entgehen kann", sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts, Sebastian Dullien. Dabei deuteten die Außenhandelszahlen darauf hin, "dass sich die Lieferkettenprobleme in der Industrie allmählich entspannen".

>>> Freitag, 7. Januar 2022, 08:00 Uhr


7. Eurozone-Inflation auf Rekordhoch 

Der hohe Preisdruck in der Eurozone dürfte im Dezember angehalten haben. Im November hatte sich die jährliche Inflationsrate auf den Rekordwert von 4,9 (Vormonat: 4,1) Prozent erhöht. Das war der höchste Wert seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1997. Hauptursache der hohen Inflation sind Basiseffekte, die stürmische Nachfrage im Rahmen der Post-Corona-Erholung in Verbindung mit Angebotsengpässen und der Anstieg der Energiepreise. Die EZB rechnet damit dass die Inflation "mittelfristig" wieder unter 2 Prozent sinken wird. Die spannende Frage bleibt jedoch, ob mit den Preisen jetzt auch die Löhne steigen und eine Lohn-Preis-Spirale einsetzt.

>>> Freitag, 7. Januar 2022, 11:00 Uhr


8. US-Arbeitsmarkt setzt Erholung fort 

Der US-Arbeitsmarkt dürfte im Dezember wieder auf seinen Erholungskurs zurückgekehrt sein, nachdem das Jobwachstum im November ins Stocken gekommen war. Ökonomen rechnen mit einem Stellenwachstum von rund 450.000 (November: 210.000). Die US-Währungshüter beobachten die Beschäftigungszahlen genau, um festzustellen, wie nah die Wirtschaft an der maximalen Beschäftigung ist. Die USA erlebten ihre kürzeste, aber tiefste Rezession nach dem Ausbruch der Pandemie und befinden sich seither auf einem progressiven, aber unbeständigen Pfad. Im Dezember dürfte die Omikron-Variante noch keine größeren Spuren hinterlassen haben. Die US-Notenbank hat angesichts der hohen Inflation unterdessen einen zügigeren Ausstieg aus ihrer Krisenpolitik beschlossen.

>>> Freitag, 7. Januar 2022, 14:30 Uhr

Mitarbeit: Andreas Plecko

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January 03, 2022 01:15 ET (06:15 GMT)