GROSS LÜSEWITZ (dpa-AFX) - Wissenschaftler des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen sehen für die Lupinen-Hülsenfrucht gute Chancen für eine zunehmende Nutzung in der Landwirtschaft. Die drei Hauptarten kämen gut mit mageren Böden und auch mit Trockenheit zurecht und zeigten in der Forschung durch erfolgreiche Züchtungsprogramme bei der Pilzkrankheit Anthraknose inzwischen eine hohe Widerstandsfähigkeit, sagte die Pflanzengenetikerin Brigitte Ruge-Wehling vom Julius Kühn-Institut (JKI) am Standort Sanitz nahe Rostock am Dienstag.

In den 1990er Jahren sei der Anbau wegen des Pilzes fast völlig zum Erliegen gekommen. Auch heute seien Lupinen mit rund 30 000 Hektar Anbaufläche in Deutschland noch eine Nischenkultur. Zum Vergleich: Bei Erbsen sind es 100 000 Hektar. "Es gibt aber die Chance für ein wirkliches Comeback", sagte Ruge-Wehling, die am JKI-Fachinstitut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen arbeitet. Die Samen der Lupinen, vor allem der Gelben Lupine ("Lupinus luteus"), seien hoch eiweißhaltig. "Da liegen wir auf dem Niveau von Soja-Bohnen."

In Rostock findet vom 19. bis 23. Juni die alle vier Jahre ausgerichtete Internationale Lupinenkonferenz (ILC) statt, zu der rund 100 Agrarwissenschaftler, Biologen und Züchter aus zehn Ländern erwartet werden. Die eiweißhaltigen Samen der Lupinen werden für menschliche und tierische Ernährung genutzt. Unter anderem dienen sie für Milch-, Eis- und Joghurtprodukte./hr/DP/zb