BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die Aktienmärkte in Osteuropa haben am Donnerstag mehrheitlich nachgegeben. Während sich nur der Prager Aktienmarkt geringfügig über Wasser halten konnte, standen in Moskau, Warschau und Budapest Verluste auf der Kurstafel. Der russische RTS-Interfax-Index zum Beispiel ging 0,44 Prozent tiefer bei 1038,54 Punkten aus dem Handel.

In Warschau fiel der Wig-30 um 0,44 Prozent auf 2736,38 Punkte, während der breiter gefasste Wig mit ähnlich hohen Verlusten bei 62 269,72 Punkten schloss. Für Gesprächsstoff sorge vor allem die Politik: Polens Regierung treibt unbeeindruckt von den Sanktionsdrohungen der EU ihre umstrittene Justizreform voran. Das Parlament nahm einen nachgebesserten Gesetzentwurf der mit absoluter Mehrheit regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) zur Neuordnung des Obersten Gerichts an.

Auf Unternehmensseite blieb es in Polen dagegen weitgehend ruhig. Bei den Einzelwerten verbuchten Energa mit plus 5,14 Prozent und CD Projekt mit einem Aufschlag von fast 4 Prozent satte Kursgewinne. Sie nahmen so die Spitzenplätze im Wig-30 ein. Zu den größten Verlierern gehörten hingegen die Titel des IT-Konzens Asseco mit minus 3,39 Prozent und die Anteilssscheine des Stromversorgers PGE mit Abgaben von 2,67 Prozent.

In Budapest ging der Handel noch tiefer in der Verlustzone zu Ende. Der Leitindex Bux fiel um 1,02 Prozent auf 35 424,34 Punkte. Unter den Schwergewichten stiegen die MOL-Aktien um 0,35 Prozent, nachdem der Öl- und Gaskonzern ankündigte, bis zu eine Milliarde Dollar in ein Petrochemie-Projekt stecken zu wollen. Weitere wichtige Aktien wie jene der OTP Bank gehörten aber zu den Verlierern. Sie fielen um 3 Prozent. Leichte Verluste von bis zu 0,2 Prozent mussten die Aktionäre von Magyar Telekom und Gedeon Richter hinnehmen.

Entgegen den übrigen Märkten hat sich die Prager Börse am Donnerstag knapp im Plus behauptet. Der Leitindex PX schloss 0,08 Prozent höher bei 1008,69 Punkten. Wie schon am Vortag bewegte er sich damit einmal mehr kaum von der Stelle. Auch lokale Konjunkturdaten lieferten dem tschechischen Markt keine klaren Impulse.

Bei den tschechischen Einzelwerten gehörten die Schwergewichte Komercni Banka und CEZ mit Aufschlägen von jeweils etwas mehr als 0,6 Prozent zu den größten Gewinnern. Die Aktien der Erste Group und der Vienna Insurance Group gaben jedoch um 0,5 und 0,3 Prozent nach. Am unteren Ende der Klassenwertung standen die Aktien des Getränkekonzerns Stock Spirits mit minus 3,19 Prozent./dkm/APA/tih