NEW YORK (awp international) - Sorgen vor zunehmendem Protektionismus bei zugleich angekündigten massiven Steuersenkungen für US-Unternehmen haben am Montag für Zurückhaltung am US-Aktienmarkt gesorgt. Die Politik des neuen Präsidenten verunsichere, hiess es. Als Belastungsfaktor kamen auch die schwachen Ölpreise hinzu.

Der Dow Jones Industrial sank rund eine Stunde nach Handelsstart um 0,33 Prozent auf 19762,07 Punkte und knüpfte damit an seine schwächelnde Tendenz aus der Vorwoche an. Der breiter gefasste S&P 500 verlor zuletzt 0,47 Prozent auf 2260,55 Punkte, während der Nasdaq 100 um 0,38 Prozent auf 5043,84 Punkte fiel.

Donald Trump, so sagte etwa Analyst Mike van Dulken von Accendo Markets, habe in seiner Antrittsrede ausgesprochen globalisierungsfeindliche Töne angeschlagen, weshalb die Sorgen vor einer spaltenden Politik zunähmen.

In den Fokus rücken inzwischen zunehmend mehr Quartalsberichte, auch wenn es zum Wochenstart noch ruhig zuging. Im Dow Jones stand an diesem Tag McDonald's mit seinen Zahlen im Blick. Die Fast-Food-Kette hatte im Schlussquartal auf dem US-Heimatmarkt geschwächelt, während es im Ausland besser gelaufen war. Die Aktie büsste als Schlusslicht im Leitindex zuletzt knapp 1 Prozent ein.

Geschäftszahlen legte ausserdem der Ölfeld-Dienstleister Halliburton vor, was die Aktie deutlich belastete. Sie büsste knapp 4 Prozent ein. Nach Börsenschluss legt noch der Internetkonzern Yahoo seinen Quartalsbericht vor.

Im Nasdaq 100 fiel das Papier von Qualcomm mit einem Minus von knapp 14 Prozent an das Ende des Technologie-Index'. Bereits am Freitag war der Anteilschein des Chipkonzerns kurz vor Handelsschluss deutlich abgerutscht. Grund der Verluste ist eine Klage des iPhone-Produzenten Apple . Apple wirft Qualcomm vor, zu viel Geld für Lizenzen auf Patente zu verlangen und finanziellen Druck auszuüben.

An diesem Montag stufte nun das Analysehaus Nomura Qualcomm auf "Neutral" ab. Die 2016 angekündigte Übernahme des Rivalen NXP könnte sich in die Länge ziehen, schrieb Analyst Romit Shah. Angesichts der im Raum stehenden Vorwürfe wegen unfairen Wettbewerbs geht Shah davon aus, dass die Aufsichtsbehörden sich die geplante Transaktion nun sehr genau ansehen dürften.

Zu den wenigen herausstechenden Gewinnern zählte die Aktie von Bristol-Meyers Squibb (BMS) mit einem Plus von knapp 2 Prozent. Der Titel erholte sich, nachdem er in der vergangenen Woche kräftig auf Talfahrt gegangen war. Ausgelöst worden waren die Verluste von Aussagen des Pharmakonzerns BMS, die Hoffnung auf eine beschleunigte Zulassung für eine kombinierte Krebsbehandlung mit dem Mittel Opdivo aufgegeben zu haben./ck/he