NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte nach einem positiven Jahresauftakt am Donnerstag zunächst moderat nachgeben. Bereits vorbörslich veröffentlichte, mäßige Daten zum amerikanischen Arbeitsmarkt ließen die Kurse kalt. Später veröffentlichen noch die Institute IHS Markit und ISM ihre aktuellen Einkaufsmanagerindizes für die Dienstleistungsbranche.

Eine halbe Stunde vor dem Handelsstart notierte der Dow Jones Industrial 0,10 Prozent unter seinem Vortags-Schlusskurs bei 19 923 Punkten. Nach einer kleinen Schwächephase zwischen den Jahren und einem verlängerten Neujahrswochenende hatte der US-Leitindex an den beiden vergangenen Tagen mit Tippelschritten erneut Kurs auf die viel beachtete Marke von 20 000 Punkten genommen - deren Überwindung lässt indes weiter auf sich warten.

Dem Dienstleister ADP zufolge hat die Privatwirtschaft in den Vereinigten Staaten im Dezember weniger neue Stellen geschaffen als erwartet. Dagegen gingen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich zurück.

Vor allem die ADP-Daten gelten als Richtschnur für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag. Derzeit rechnen Ökonomen für den vergangenen Monat mit der Schaffung von 180 000 neuen Stellen. Obwohl etwas schwächer als erwartet, zeigten die ADP-Daten die robuste Verfassung des Arbeitsmarktes auch zum Jahresende hin, kommentierte Analystin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Überraschungspotenzial zeichnet sich allerdings nicht ab."

Unternehmensseitig stand am Donnerstag die Einzelhandelsbranche im Fokus. Ein überraschend schwaches Weihnachtsgeschäft vermasselte den Warenhausketten Macy's und Kohl's den Jahresendspurt. Beide Unternehmen senkten daher ihre Gewinnprognosen. Macy's will zudem über 10 000 Stellen streichen. Die Anleger zeigten sich geschockt: Während Macy's-Aktien vorbörslich knapp 11 Prozent einbüßten, ging es für Kohl's sogar um fast 16 Prozent bergab.

Dagegen schossen die Titel des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens CEB dank einer Übernahmeofferte um rund 22 Prozent auf 75,60 US-Dollar hoch. Konkurrent Gartner will sich die Übernahme, auf die sich die Verwaltungsräte beider Unternehmen schon geeinigt haben, inklusive Schulden 3,3 Milliarden Dollar kosten lassen.

Gartner hofft, die Übernahme bis Mitte des Jahres abschließen zu können - die Zustimmung der Aktionäre und Kartellwächter vorausgesetzt. Ersteren bietet Gartner 77,25 Dollar pro Anteilsschein, davon 54 Dollar in bar und den Rest in Aktien. Für die Gartner-Papiere ging es vor dem Handelsstart um knapp 6 Prozent nach unten.

Kein großer Kurstreiber waren die jüngsten Geschäftszahlen von Monsanto. Dass der Saatguthersteller vor der Übernahme durch Bayer im abgelaufenen Geschäftsquartal einen deutlichen Gewinn erwirtschaftet hatte und die Analystenerwartungen übertraf, ließ die Aktien lediglich moderat steigen./gl/stb