NEW YORK (awp international) - Wie bereits zur Wochenmitte haben sich die US-Aktienmärkte auch am Donnerstag zunächst nur wenig bewegt und etwas leichter tendiert. Wieder zunehmende Spannungen zwischen den USA und China sowie steigende Coronavirus-Infektionszahlen in einigen Ländern sorgten für Risikoscheu unter den Anlegern, hiess es. Ein grosser Risikofaktor für die Märkte sei eine zweite Viruswelle, bemerkte Marktexperte Craig Erlam vom Währungsbroker Oanda. Frische US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Börsen.

Der Dow Jones Industrial notierte 0,37 Prozent tiefer bei 26 023,66 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,26 Prozent auf 3105,25 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,11 Prozent auf 9971,34 Zähler.

Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich etwas aufgehellt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren stieg im Mai stärker als erwartet. Zudem erholte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im Juni deutlich stärker als prognostiziert von den Einbrüchen in der Corona-Krise. Dagegen setzt die Pandemie dem US-Arbeitsmarkt weiter zu. In der Woche bis 13. Juni stellten 1,508 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe. Im Vergleich zur Vorwoche sank die Zahl um 58 000 Anträge, während Analysten einen stärkeren Rückgang erwartet hatten.

Unter den Einzelwerten verzeichneten die Papiere der durch die Viruskrise schwer angeschlagenen Kreuzfahrtreederei Carnival Corp. im frühen Handel eine Achterbahnfahrt. Zunächst sackten sie um fast 7 Prozent nach unten, erholten sich jedoch rasch und drehten ins Plus. Zuletzt wurden die Aktien der Aida-Muttergesellschaft 1,8 Prozent fester gehandelt. Der Kreuzfahrt-Riese verbuchte im zweiten Quartal einen Nettoverlust 4,4 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr hatte Carnival noch 451 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz sank von 4,8 Milliarden auf 700 Millionen Dollar. Damit wurden die ohnehin schon niedrigen Markterwartungen verfehlt.

Der zum Bonner Telekom-Konzern gehörende US-Mobilfunker T-Mobile US wird ab 1. Juli einen neuen Finanzvorstand haben. Peter Osvaldik folgt auf Braxton Carter, der seit rund 19 Jahren für den Konzern tätig ist und nun in den Ruhestand geht. Die Aktien stiegen um 2,3 Prozent./edh/he