(Neu: Kurse aktualisiert, weitere Analystenkommentare)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien deutscher Stahlkonzerne haben am Dienstag nach Vorlage von Geschäftszahlen nachgegeben. Besonders für Thyssenkrupp ging es kräftig abwärts, die Papiere büßten am Nachmittag rund 6 Prozent auf 81,85 Euro ein. Damit waren die Anteile hinter Merck KGaA der zweitschwächste Dax-Wert. Bei Salzgitter hielt sich der Abschlag dagegen mit 0,6 Prozent vergleichsweise in Grenzen.

Negativ wertete Sven Diermeier von Independent Research, dass bei Thyssenkrupp nur das europäische Stahlgeschäft das Ergebnis verbessert habe. "Industrial Solutions war sogar defizitär", schrieb der Analyst. Hierbei handelt es sich um das klassische Industriegeschäft. Das Joint Venture von Thyssenkrupp mit Tata Steel in der europäischen Stahlproduktion komme langsamer voran als ursprünglich angekündigt, monierte der Experte, der weiter zum "Halten" der Thyssenkrupp-Aktien riet.

Diese hatten nach ihrem Jahrestief von Anfang März bei 20,67 wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Noch vor wenigen Tagen hatten sie mehr als 23 Euro gekostet. Damit der Aufwärtstrend intakt bleibt, muss nach Aussage von Händlern das Zwischentief der Aktie bei 21,56 Euro von Anfang Mai halten.

Bei Salzgitter lobte Analyst Christian Obst von der Baader Bank einen starken Start ins Jahr. Eine hohe Nachfrage, gesunde Preise und sinkende Rohstoffkosten dürften auch in den kommenden Monaten stützen. Die seit Anfang April laufende Kurserholung setzt sich fort.

Ingo Schachel von der Commerzbank hob die hohe Profitabilität von Salzgitter im Geschäft mit Bandstahl hervor. Hier liege der operative Gewinn (Ebt) mit 63 Millionen Euro über der Konsensprognose von 48 Millionen Euro. Gewinne in diesem Segment seien nachhaltiger als in anderen. Auch bei Stahlblechen habe das Unternehmen besser als erwartet abgeschnitten./ajx/bek/zb

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