Zürich (awp) - Die Aktien der Swiss Re stehen am Mittwoch im Handel unter Druck. Der Rückversicherer hat vorbörslich relativ überraschend einen Wechsel auf dem CEO-Posten von Christian Mumenthaler zu Andreas Berger per 1. Juli bekannt gegeben, was laut Händlern zu einer gewissen Verunsicherung führen dürfte.

Die Aktie von Swiss Re notiert um 10.10 Uhr 1,3 Prozent tiefer bei 113,90 Franken und ist damit Schlusslicht im wenig veränderten SMI (+0,1%). Seit dem Mehrjahreshoch am 21. März bei 117,20 Franken haben Swiss Re damit knapp 3 Prozent eingebüsst.

Analysten zeigen sich einigermassen überrascht vom Rücktritt. Die Ernennung eines neuen CEO komme überraschend, heisst es etwa bei der ZKB. Nach acht Jahren in der gleichen Funktion sei es aber wohl an der Zeit, dass die Arbeit von Christian Mumenthaler von einer neuen Person weitergeführt werde, um das nächste Kapitel des Unternehmens zu schreiben.

Auch die Analysten des US-Brokers Jefferies haben die heutige Ankündigung "mit Erstaunen" zur Kenntnis genommen. Mumenthalers Massnahmen zur Umstrukturierung der Swiss Re hätten im Jahr 2023 jedenfalls an Dynamik gewonnen und die positiven Wirkungen daraus dürften erst ab diesem Jahr sichtbar werden, meint der zuständige Analyst. Er sei entsprechend etwas besorgt, dass einige Investoren den Rücktritt negativ interpretieren könnten.

Weniger überrascht ist man hingegen bei der Bank Vontobel - dies in Anbetracht der Tatsache, dass die Rentabilität von Swiss Re in den letzten Jahren (mit Ausnahme des Jahres 2023) unter derjenigen der Konkurrenz gelegen habe.

Neuer CEO mit gutem Leistungsausweis

Gut weg kommt bei Analysten derweil der designierte neue CEO Andreas Berger. Er habe eine beeindruckende Erfolgsbilanz als CEO von Corporate Solutions vorzuweisen, schreibt der Vontobel-Analyst in seinem Kommentar. Für die ZKB hat Berger mit dem erfolgreichen Turnaround im genannten Bereich einen guten Leistungsausweis. Er sei zudem bereits seit fünf Jahren Mitglied der Geschäftsleitung und kenne die Swiss Re daher sehr gut.

In Bezug auf die heutige Aktienkursentwicklung kommen laut Händlern auch Gewinnmitnahmen in Frage. So hat der Titel im bisherigen Jahresverlauf (Stand Vorabend) bereits 22 Prozent gestiegen und ist damit hinter Lonza die Nr. zwei im SMI. Dieser hat dieses Jahr dividendenkorrigiert lediglich 5,6 Prozent zugelegt.

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