FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Solartechnik-Hersteller SMA Solar hat am Mittwoch seine Anleger mit einem starken Geschäftsjahr 2015 überrascht. Erneut sei es dem Unternehmen gelungen, seine eigenen Ziele zu übertreffen und seine Weltmarktführerschaft bei Solar-Wechselrichtern zu verteidigen, lobten Analysten. Sie sehen den TecDax-Konzern zunehmend profitabler werden und mehr Barmittelzuflüsse verbuchen.

Im späten Vormittagshandel sprangen die SMA-Aktien an der Spitze des kaum veränderten deutschen Technologie-Index um 8,74 Prozent auf 53,300 Euro hoch und machte damit ihre bisherigen Verluste seit Jahresbeginn weitgehend wett.

Erneut sei es SMA gelungen, beim vor allem durch den Bereich Photovoltaik angetriebenen Umsatz und dem operativen Ergebnis (Ebit) die selbst gesteckten Jahresziele zu übertreffen, urteilten mehrere Analysten. Analyst Erkan Aycicek von der LBBW rechnet darüber hinaus wegen des von SMA angegebenen Nettoumlaufvermögens und der operativen Ergebnisverbesserung mit einer starken Free-Cashflow (FCF)-Entwicklung: Im Vergleich zum dritten Quartal sollte sich der FCF um etwa 30 bis 40 Millionen verbessert haben. Dies spiegele sich auch in der vom Unternehmen angegebenen verbesserten Nettoliquidität von voraussichtlich über 280 Millionen Euro wider, nach gut 250 Millionen Euro im dritten Quartal.

Die Maßnahmen zur Kostensenkung im vierten Quartal dürften dagegen jedoch laut Aycicek hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein, auch wenn davon allein die Kursentwicklung der Aktie nicht abhänge. "Ziel war es, im vierten Quartal die Fixkosten auf 61,3 Millionen Euro zu senken. Somit hätte das Ebit im vierten Quartal nach unseren Berechnungen bei mindestens 35 Millionen Euro liegen müssen", schrieb er. Herausgekommen seien dagegen um die 29,6 Millionen Euro. "Allerdings können wir aufgrund der geringen Informationslage nicht beurteilen, ob das Ergebnis im Schlussquartal wie bereits im Quartal davor durch negative Einmaleffekte belastet wurde", schränkte der Experte ein.

Optimistisch sehen er und andere Marktteilnehmer nun der Bekanntgabe der Jahresziele für 2016 entgegen, die das Unternehmen an seinem Kapitalmarkttag am 29. Januar vorstellen will. Aycicek rechnet mit "eher konservativen" Zielsetzungen, die im Verlauf dann wie bereits im abgelaufenen Jahr nach oben angepasst werden dürften.

Analyst Arash Roshan Zamir von Warburg Research ist überzeugt, dass die neuen Jahresziele das steigende Rentabilitätsniveau des Konzerns zutage treten lassen. Vom Markt werde diese Entwicklung noch nicht wirklich wahrgenommen. Der Experte verwies darauf, dass seine Ebit-Schätzung für 2016 bei 147 Millionen Euro und damit 16 Prozent über der Markterwartung liege. Seine Prognose für 2017 von 155,5 Millionen Euro liege sogar um 22 Prozent über dem Konsens./ck/ag/stb