MÜNCHEN (dpa-AFX) - Für Fußball-Fans wird es komplizierter und teurer. Die Champions League wird nach dem Aus des ZDF von der kommenden Saison an nach einem schwer verständlichen Schlüssel zwischen dem Pay-TV-Sender Sky und dem Streaming-Portal DAZN aufgeteilt. Erste Details verriet Sky am Donnerstag in München.

Der Pay-TV-Sender setzt beim Fußball vor allem auf die Konferenz-Schaltung und Partien mit deutscher Beteiligung. Der Streaming-Dienst zeigt in der Vorrunde hingegen mehr Spiele in voller Länge. Sky-Kunden werden aber immerhin keine Tore verpassen, da der Sender alle Spiele zumindest in den Konferenz-Sendungen zeigen wird. Das erklärte Vorstandschef Carsten Schmidt.

Inzwischen sickerte durch, dass DAZN vom wichtigsten europäischen Clubwettbewerb mehr als 100 Spiele live übertragen soll, darunter auch Partien mit deutscher Beteiligung. Sky soll deutlich weniger Partien zeigen, darf aber - anders als der Streamingdienst - die Konferenz-Schaltungen exklusiv übertragen. Diese detaillierte Aufteilung wollten beide Unternehmen nicht bestätigen und verwiesen auf eine Vorstellung des Programms zu einem späteren Zeitpunkt.

"Keiner zeigt mehr Einzelspiele mit deutscher Beteiligung als Sky live und in voller Länge", verkündete Sky am Donnerstag. Zudem hieß es, dass alle Entscheidungsspiele der deutschen Mannschaften nach der Gruppenphase live und in voller Länge nur auf Sky zu sehen sind - gemeint sind damit die Rückspiele. DAZN darf in der K.o.-Phase aber auch Hinspiele mit den Bundesliga-Vertretern zeigen.

Schmidt verwies auf den immer komplizierteren Markt für Sportrechte. Der Branchendienst "dwdl" zitierte den Sky-Boss zudem mit den Worten: "Bei der Champions League muss man ab der nächsten Saison studiert haben."

Der Pay-TV-Sender wird zukünftig nicht nur weniger Champions League zeigen, sondern komplett auf die Formel 1 verzichten. Den Vertrag habe Sky nicht verlängert, sagte Schmidt: "Wir werden die Formel 1 nicht mehr weiter ausstrahlen ab dieser Saison."

Die Rennen werden bei RTL im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt. Die Champions League werden Fußballfans hingegen nicht mehr im Free-TV sehen können, weil der Vertrag des ZDF nur noch bis zum Ende der laufenden Saison gilt.

An DAZN kommen Fußball-Liebhaber in den kommenden Jahren nicht mehr vorbei. Der Streaming-Anbieter hat sich für die kommenden drei Spielzeiten auch die Übertragungsrechte der Europa League gesichert. Von der Saison 2018/19 an werden alle 205 Begegnungen live gezeigt, 190 davon exklusiv. Weitere 15 Spiele hat die RTL-Gruppe erworben und wird sie im Free-TV zeigen./mrs/DP/zb