BERLIN (dpa-AFX) - Der CDU-Politiker Patrick Sensburg hat eine gründliche und sorgfältige Aufarbeitung des Hacker-Angriffs auf das Datennetzwerk des Bundes angemahnt. Ob hinter der Attacke tatsächlich das Hacker-Kollektiv "APT28 stecke, das müsse dezidiert ermittelt werden, sagte das Mitglied des Parlamentarischen Gremiums zur Kontrolle der Geheimdienste (PKGr) am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. "Ob Daten abgeflossen sind, auch da muss man noch genau hinschauen." Sensburg pochte auf eine sorgsame Untersuchung des Falls, diese Zeit müsse man der Bundesregierung gönnen.

Sensburg kündigte für 12.30 Uhr eine PKGr-Sondersitzung an. "Dass so etwas stattgefunden hat, ein Hacker-Angriff, das waberte gerüchteweise, aber wir hatten offiziell keine Unterrichtung der Bundesregierung."

Ausländische Hacker waren nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen in das bislang als sicher geltende Datennetzwerk eingedrungen. Cyberspione der russischen Gruppe "APT28" hätten erfolgreich das deutsche Außen- und das Verteidigungsministerium angegriffen. Nach Darstellung der Bundesregierung ist die Attacke inzwischen unter Kontrolle.

Hinter "APT28" vermuten zahlreiche Computerfachleute russische Regierungsstellen. Der Angriff auf den Bundestag im Jahr 2015 geht nach Erkenntnissen von Ermittlern ebenfalls auf das Konto dieser Gruppe. Mit Blick auch auf die jetzige Attacke sagte Sensburg: "Den Unterschied sehe ich darin, dass noch zielgerichteter, man nennt das sogenannte "Target Attacks", auf bestimmte Dokumente gegangen worden ist." Die Angreifer hätten nun anscheinend noch sensiblere Daten im Fokus gehabt./seb/DP/zb