Nike räumt die Lager - Hoffnung für Adidas und Puma
Am 29. September 2023 um 11:53 Uhr
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Die Bruttomarge werde im laufenden Quartal zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren wieder steigen, und zwar um etwa einen Prozentpunkt, versprach Finanzchef Matthew Friend. Auch der Umsatz werde leicht zulegen.
New York (Reuters) - Steigende Preise für Sportschuhe und geringere Lagerbestände helfen Nike auf die Sprünge und machen auch den Aktionären der deutschen Konkurrenten Adidas und Puma Mut.
Im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2023/24 (von Juni bis August) übertraf der weltgrößte Sportartikelhersteller trotz eines leichten Gewinnrückgangs auf 1,45 (22/23: 1,47) Milliarden Dollar die Erwartungen der Analysten bei weitem. Der Umsatz des US-Konzerns stieg um zwei Prozent auf 12,9 Milliarden Dollar. Erleichtert waren die Experten aber vor allem, dass die Lagerbestände um zehn Prozent geschrumpft sind, ohne dass Nike noch hohe Rabatte geben musste.
Nike-Aktien schossen am Donnerstag nachbörslich um neun Prozent nach oben, in Frankfurt stiegen sie am Freitag um fast acht Prozent auf 91,30 Euro. Dieser Sog riss auch Adidas- und Puma-Papiere mit, die um jeweils sechs Prozent kletterten. Denn die ganze Branche kämpfte in den vergangenen Jahren mit den vollen Lägern. Als die Lieferketten aus Asien - wo alle Sportartikler ihre Ware produzieren lassen - in der Corona-Krise zeitweise zusammenbrachen, hatten sie über den Bedarf hinaus bestellt und blieben dann auf Schuhen und Trikots sitzen. Diese ließen sich nur noch mit hohen Nachlässen verkaufen, was die Margen unter Druck setzte.
"Nike hat gezeigt, dass sie Preissetzungsmacht haben (und) dieses Jahr in der Weihnachtssaison heftige Nachlässe anders als einige Konkurrenten vermeiden können", sagte Morningstar-Analyst David Swartz. "Sie sind in besserer Verfassung." Der europäische Markt sei erstaunlich widerstandsfähig, sagte Oddo-BHF-Analyst Andreas Riemann. "Dass China wieder wächst, ist eine gute Nachricht für Adidas und Puma." In Europa und den angrenzenden Regionen wuchs Nike im abgelaufenen Quartal um sechs Prozent, wobei sich vor allem Schuhe gut verkauften, in China um zwölf Prozent.
"Wir bauen auf der Nachfrage der Verbraucher rund um Laufen und modernen Komfort auf", sagte Friend. Nike setze auf den "Air Max 1", den "Infinity" und den "V2K". Zuletzt hatten Rivalen wie Deckers ("Hoka"), On Running und Salomon aus Frankreich Nike Marktanteile weggeschnappt, weil die Kunden sich verstärkt auf Performance-Laufschuhe stürzten. Nike-Chef John Donahoe sagte, das Unternehmen werde sich künftig verstärkt auf Käufer konzentriere, die täglich liefen, und in spezialisierten Laufschuh-Läden präsenter sein.
(Bericht von Bericht von Deborah Mary Sophia, Katherine Masters und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
Nike, Inc. ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Sportschuhen, -bekleidung und -ausrüstung spezialisiert. Die Produkte des Konzerns werden hauptsächlich unter den Namen Nike, Jordan, Converse Chuck Taylor, All Star, One Star, Star Chevron und Jack Purcell verkauft. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien auf: - Schuhe (68,9%); - Bekleidung (27,2%); - Sportausrüstung (3,4%): Golfausrüstung (Golfschläger, Bälle, Handschuhe, etc.), Taschen, Bälle, etc; - Sonstiges (0,5%). Ende Mai 2023 wurden die Produkte über ein Netz von 1.032 Geschäften weltweit, über unabhängige Vertriebshändler und über das Internet vertrieben. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Nordamerika (44,3%), Europa/Naher Osten/Afrika (27,5%), China (14,9%), Asien/Pazifik und Lateinamerika (13,2%) und Sonstige (0,1%).