NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen über ein sich eintrübendes Geschäft mit Online-Werbung bei Meta haben am Donnerstag die Anleger verschreckt. Die ungewöhnlich weite Prognosespanne für den Umsatz im laufenden vierten Quartal sorgte für zusätzliche Verunsicherung

Die Aktien der Facebook- und Instagram-Mutter sackten im Auswahlindex Nasdaq 100 um 4,5 Prozent auf 286,20 US-Dollar ab. Sie litten damit den dritten Tag in Folge unter Verlusten und durchbrachen auf ihrem Weg nach unten wichtige charttechnische Trendlinien für die kurz- und mittelfristigen Aussichten. Bis zur 200-Tage-Linie für den langfristigen Trend der Aktie ist aber noch etwas Luft: Sie verläuft aktuell bei etwas über 250 Dollar.

Mit der aktuellen Entwicklung sind die Meta-Papiere auf das Niveau von Ende August zurückgefallen. Mitte Oktober waren sie bei etwas über 330 US-Dollar noch so viel wert gewesen wie zuletzt Mitte Januar 2022.

Der Ausblick von Meta spiegele Unsicherheit wider, konstatierte Analyst Ingo Wermann. Das aber mögen Anleger ganz und gar nicht. "Meta Platforms ist für die langfristige Entwicklung zuversichtlich, sieht aber kurzfristig eine hohe Unsicherheit in Bezug auf das Geschäft mit Online-Werbung", schrieb der DZ-Bank-Experte. Dabei verwies er auf Aussagen des Managements, dass sich zu Beginn des laufenden Quartals einige Kunden zurückgehalten hätten. "Laut Finanzvorstand Susan Li besteht ein Zusammenhang mit den Terroranschlägen in Israel."

Aus diesem Grund habe das Management für das vierte Quartal "eine ungewöhnlich breite Prognose für das Umsatzwachstum von 13 bis 24 Prozent abgegeben", erläuterte Analyst Brent Thill von Jefferies. Er sieht diese allerdings als "reichlich konservativ" an. Allerdings hätten auch die Kommentare über die Umsatzaussichten im Geschäftsjahr 2024 vorsichtig geklungen, auch wenn keine ausdrücklichen Prognosen auf Jahresbasis gegeben worden seien, schränkte er ein. Unter anderem habe das Management dabei auch die Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld erwähnt, die eine Prognose über die Nachfrage im Werbebereich erschwerten.

Alles in allem lobten Analysten aber die starken Quartalszahlen des Technologiekonzerns. UBS-Experte Lloyd Walmsley bekräftigte nicht nur seine Kaufempfehlung für die Aktie, sondern hob zudem das Kursziel von 415 auf 425 Dollar an. Die Zahlen und der Ausblick zeigten, dass Meta mittlerweile zum Maßstab im Internet-Sektor geworden sei, schrieb er. Das Umsatzwachstum sei stark und beschleunige sich. Zudem lobte der Experte die anhaltende Disziplin bei den Betriebskosten, die geringer als erwarteten Investitionen, die klare Kommunikation der Strategie sowie die Kapitalrendite./ck/he