• Daimler begrüßt Initiative von Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid zu einem Nutzfahrzeugdialog zwischen Politik und Unternehmen

  • Nutzfahrzeugbranche ist wichtiger Wirtschaftsfaktor

  • Bis 2020 investiert Daimler 1,3 Milliarden Euro in baden-württembergische Nutzfahrzeug-Werke

  • Daimler-Vorstand Dr. Wolfgang Bernhard wünscht Unterstützung der Landesregierung bei den Themen Innovation, Infrastruktur und Lang-Lkw: "Für eine starke Zukunft der Nutzfahrzeugbranche hier in Baden-Württemberg sind Industrie und Politik gefordert."

Stuttgart - Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid und Spitzenvertreter der Wirtschaft trafen sich am heutigen Montag im Neuen Schloss in Stuttgart, um zentrale Aspekte zur Zukunft der Nutzfahrzeugbranche im deutschen Südwesten zu erörtern. Daimler begrüßte die Initiative von Minister Schmid zu einem Nutzfahrzeugdialog ausdrücklich. Für den Konzern nahmen Dr. Wolfgang Bernhard, im Daimler-Vorstand verantwortlich für Lkw und Busse, und Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses, an dem Nutzfahrzeug-Gipfel teil.

"Der heutige Austausch mit Herrn Minister Schmid und anderen Unternehmen der Branche war gut und wichtig", sagte Dr. Bernhard. "Als weltweit führender Lkw-Hersteller mit Stammsitz Stuttgart ist es sehr in unserem Sinne, diesen Dialog zu verstetigen."

Hartmut Schick ergänzte: "Industrie und Politik haben schließlich ein gemeinsames Interesse an einem starken Standort Baden-Württemberg."

Investitionen von 1,3 Milliarden Euro in Gaggenau und Mannheim

Die Nutzfahrzeugbranche ist eine wichtige Größe. Allein Daimler beschäftigt in Baden-Württemberg im Bereich Lkw, Busse und Vans 21.000 Mitarbeiter. Bis 2020 investiert der Konzern 2,8 Milliarden Euro in die Modernisierung seiner deutschen Nutzfahrzeug-Werke. 1,3 Milliarden Euro entfallen auf die baden-württembergischen Standorte Gaggenau und Mannheim.

"Für eine starke Zukunft der Nutzfahrzeugbranche hier in Baden-Württemberg sind Industrie und Politik gefordert. Denn dafür braucht es nicht nur exzellente Produkte, sondern auch exzellente Rahmenbedingungen, die Innovationen ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit des Bundeslands absichern", sagte Dr. Bernhard.

Handlungsbedarf seitens der Landesregierung sieht Dr. Bernhard aktuell beispielsweise bei diesen Themen: Innovation, Infrastruktur und Lang-Lkw.

Autonom fahrender Lkw ist bester Beleg für Innovationskraft

Autonom fahrende Lkw machen die Straßen sicherer, Transporte kostengünstiger und senken CO2-Emissionen. 2014 präsentierte Daimler erstmals den Mercedes-Benz Future Truck 2025, der bei Lkw autonomes Fahren auf Autobahnen mit bis zu 80 Stundenkilometern ermöglicht.

Baden-Württemberg müsse den Anspruch haben, dass der Future Truck 2025 in Europa erstmals hier im normalen Straßenverkehr fahre, sagte Dr. Bernhard. "Das wäre der beste Beleg für die Innovationskraft des Landes. Das Motto muss sein: Wir können alles - auch autonomes Fahren!"

Bei Bussen auch Verbreitung von Euro-VI-Fahrzeugen fördern

Auch bei Bussen erzielt Daimler wichtige technologische Fortschritte. Mit Umsetzen der Abgasnorm Euro VI reduzierte der Konzern die Partikel- und Stickoxid-Emissionen seiner Busse auf ein kaum noch nachweisbares Niveau. Maßstäbe beim Kraftstoffverbrauch setzt der im Dezember vorgestellte Mercedes-Benz CapaCity L, der je Fahrgast nur knapp 0,5 Liter pro 100 Kilometer benötigt.

Vor diesem Hintergrund sagte Hartmut Schick: "Natürlich arbeiten wir mit Hochdruck an der Entwicklung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Auch eine entsprechende Förderung ist notwendig. Im Sinne der Umwelt wären aber auch Förderprogramme, die darauf abzielen, bereits vorhandene Technologien flächendeckend zu nutzen. Sinnvoll wäre es etwa, Bus-Betreiber mit einer Prämie zu belohnen, wenn sie Euro-III- durch Euro-VI-Fahrzeuge ersetzen."

Leistungsfähige Infrastruktur als zentrale Aufgabe in Region Stuttgart

Eine effiziente Logistik bedarf einer leistungsfähigen Infrastruktur. In der Landeshauptstadt aber steht jeder Autofahrer im Schnitt 60 Stunden pro Jahr im Stau - mehr als in jeder anderen deutschen Stadt.

"Die Region Stuttgart braucht dringend ein besseres Verkehrskonzept", forderte Dr. Bernhard.

Bei Lang-Lkw erwartet Daimler zügige Genehmigung

Beim CO2-Ausstoß von Lkw sind die Maße und Gewichte ein wichtiger Stellhebel. Lang-Lkw sind in Baden-Württemberg bislang nicht zugelassen, würden CO2-Emissionen und auch Staus aber deutlich reduzieren. Allein Daimler hat im deutschen Südwesten 17 Strecken identifiziert, auf denen sich Lang-Lkw sinnvoll einsetzen lassen. Jährlicher Spareffekt: 3,2 Millionen gefahrene Kilometer und 2.700 Tonnen CO2.

"Die Ausnahmeanträge haben wir bereits gestellt", sagte Dr. Bernhard. "Nun erwarten wir eine zügige Genehmigung durch die Landesregierung."

Dr. Bernhard resümierte: "Die Aufgeschlossenheit des Wirtschaftsministers für die Anliegen unserer Branche ist viel versprechend." Nun müssten Industrie und Politik den Dialog fortsetzen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Baden-Württemberg mit konkreten Maßnahmen weiter stärken.

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