BERLIN (dpa-AFX) - Der französische Kosmetikkonzern L'Oreal rechnet in seinem Stammgeschäft mit einer schnellen Erholung von den Corona-Belastungen. "Wir haben keine Nachfragekrise, sondern eine Versorgungskrise", sagte Konzernchef Jean-Paul Agon im Gespräch der "Welt am Sonntag". "Seit es Lockerungen gibt und Geschäfte wieder öffnen dürfen, legen die Verkäufe deutlich zu, allen voran in China", sagte der Manager dem Blatt. "Ich bin daher zuversichtlich für das zweite Halbjahr - immer vorausgesetzt, die Pandemie kehrt nicht nochmal mit Wucht zurück." Kosmetik sei ein kleines Stück Alltagsluxus, das sich die Menschen leisten wollten.
Auch der weltgrößte Kosmetikhersteller war hart von der Krise getroffen worden. "Es ist klar, dass in der schwierigsten Zeit, ich würde sagen im April und Mai, viele Geschäfte geschlossen waren. Das hat sich natürlich auf unser Geschäft ausgewirkt", sagte Agon. Details nannte er nicht, die Zahlen zum zweiten Quartal legen die Franzosen am 30. Juli vor. In den ersten drei Jahresmonaten hatte der Konzern bereits einen Umsatzrückgang verzeichnet./men
L'Oréal ist der weltweit führende Kosmetikkonzern. Die Gruppe bietet Hautpflegeprodukte (39,9% des Umsatzes), Make-up-Produkte (19,7%), Haarpflegeprodukte (15,4%), Düfte (12,6%), Haarfärbeprodukte (8,3%) und Sonstiges (4,1%) an. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Konsumkosmetik (36,9%): Marken L'Oréal Paris, Garnier, Maybelline New York, NYX Professional Makeup, Essie Niely, Dark and Lovely, Mixa, MG und Carol's Daughter; - Luxuskosmetik (36,2%): Lancôme, Kiehl's, Giorgio Armani Beauty, Yves Saint Laurent Beauté, Biotherm, Helena Rubinstein, Shu Uemura, IT Cosmetics, Urban Decay, Ralph Lauren, Mugler, Viktor&Rolf, Valentino, Azzaro, Prada, Takami, A?sop, usw.; - aktive Kosmetik (15,6%): La Roche-Posay, Vichy, CeraVe, SkinCeuticals, Skinbetter Science, usw.; - professionelle Produkte (11,3%): Marken L'Oréal Professionnel, Kérastase, Redken, Matrix und PureOlogy. Die Produkte werden über den Massenvertrieb und den Versandhandel, den selektiven Vertrieb, Friseursalons und Apotheken vermarktet. Ende 2023 verfügt L'Oréal über 37 Produktionsstandorte weltweit. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Europa (31,6%), Nordamerika (27%), Nordasien (25,9%), Asien/Pazifik/Mittlerer Osten/Afrika (8,4%) und Lateinamerika (7,1%).