KAS BANK N.V. - German Branch: Pensions-Akademie diskutiert 'Deutschland-Rente'

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KAS BANK N.V. - German Branch: Pensions-Akademie diskutiert
'Deutschland-Rente'

21.03.2016 / 09:30
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Presse-Information

Frankfurt am Main, 21. März 2016

Pensions-Akademie diskutiert "Deutschland-Rente" 

  - Hessischer Finanzminister Dr. Thomas Schäfer als Gastredner beim
    zweiten Senior Round Table in Frankfurt

  - Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verbandswesen und Gewerkschaft im
    Gespräch

  - "Opt-Out" kombiniert mit Vertrauen notwendig, um zusätzliche
    Altersvorsorge zu stärken

  - Andreas Fritz, Vorstand der Pensionskasse für die Deutsche Wirtschaft
    VVaG und Beirat der Pensions-Akademie: "Zusageformen in der bAV genauso
    wichtig wie die Durchführungswege"

  - Frank G. Vogel, Geschäftsleiter der KAS BANK N.V. - German Branch  und
    Vorstandsvorsitzender der Pensions-Akademie: "Die bAV in Deutschland
    befindet sich an einem Wendepunkt"

Die im November 2015 als Denkfabrik der betrieblichen Altersversorgung
(bAV) gegründete Pensions-Akademie hat am 17. März 2016 einen zweiten
Senior Round Table in Frankfurt am Main durchgeführt. Vertreter aus
Politik, Wirtschaft, Verbandswesen und Gewerkschaft diskutierten aktuelle
Themen der Altersversorgung und neue Lösungsansätze für das deutsche
Alterssicherungssystem.

Im Mittelpunkt des zweiten Round Table stand ein Vortrag des hessischen
Finanzministers Dr. Thomas Schäfer zum Vorschlag einer sogenannten
"Deutschland-Rente", einer staatlich organisierten und kapitalgedeckten
Sparrente als zusätzliche Altersvorsorge. Die Komplexität und hohen Kosten
vieler Produkte der vorhandenen betrieblichen und privaten Altersvorsorge
würden vor allem kleine Unternehmen und Arbeitnehmer abschrecken und der
Verbreitungsgrad sei insgesamt in Deutschland völlig unzureichend, so Dr.
Schäfer. Ein neuer Weg stelle die "Deutschland-Rente" als ein "einfaches,
kostengünstiges Standardprodukt für jedermann" dar, das für Orientierung in
einem unübersichtlichen Markt sorgen und der Altersarmut vorbeugen soll.

Dieses Konzept, das von Dr. Thomas Schäfer zusammen mit dem hessischen
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und dem Sozialminister Stefan Grüttner
aufgestellt wurde, sieht vor, dass Arbeitnehmer neben der gesetzlichen
Rente automatisch in eine ergänzende, gesetzlich geregelte Altersvorsorge
einzahlen. Eine "Opt-Out"-Regelung macht ein aktives Widersprechen der
Arbeitnehmer notwendig. Dadurch soll der Verbreitungsgrad der zusätzlichen
Altersvorsorge in Deutschland deutlich gesteigert werden. Die Einzahlung
würde durch den Arbeitgeber über ein Konto bei der Deutschen
Rentenversicherung laufen und von einem eigenständigen, zentral verwalteten
Rentenfonds "ohne eigenes Gewinninteresse, auf Selbstkostenbasis" verwaltet
werden. Dieses Standardprodukt könne im Wege der betrieblichen und privaten
Altersvorsorge angespart und zudem als reine Beitragszusage ausgestaltet
werden ("pay and forget").

Heribert Karch, Geschäftsführer des Versorgungswerks MetallRente und
Vorsitzender des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche
Altersversorgung aba, unterstrich, dass ein "Opt-Out" unter bestimmten
Voraussetzungen wirksam sei und stieß damit auf breite Zustimmung der
anderen Teilnehmer des Round Table. Ein wichtiger Punkt stellte zum
Beispiel für alle Parteien das Schaffen von Vertrauen als Basis für die
Akzeptanz bei den Beteiligten dar.

Allerdings hält Karch die "Deutschland-Rente" für weniger
erfolgversprechend als ein Modell, das auf Sozialpartner setzt, weil diese
neben der gesetzlich verliehenen Rechtssetzungsmacht auch über den
notwendigen Verteilungsspielraum verfügen würden. Als "sehr problematisch"
bezeichnete Karch das Rendite-Risiko-Profil und die Kosten im Wettbewerb
bei gleichzeitiger Risikoverlagerung nur auf den Arbeitnehmer. "Auch hier
hätten die Sozialpartner andere Möglichkeiten ohne
Staatsinterventionismus", fügte Karch hinzu.

Dr. Schäfer entgegnete, dass auch die Tarifparteien in der Vergangenheit
keinen Durchbruch für die betriebliche Altersversorgung erzielen konnten.
Zudem seien tarifvertragliche Lösungen gerade für die besonders betroffenen
Unternehmen und deren Beschäftigte häufig wenig zielführend. "Wir müssen
daher über neue Wege nachdenken. Der Staat muss gerade den kleinen
Unternehmen und Arbeitnehmern, die sich in dieser Materie nicht gut
auskennen, die heute weit verbreitete Angst vor Komplexität und hohen
Kosten der zusätzlichen Altersvorsorge nehmen", sagte Schäfer. Dafür sei
ein einfaches, kostengünstiges und transparentes Standardprodukt notwendig,
das der Staat organisiert. Zudem würden der sehr langfristige
Anlagehorizont und die Möglichkeiten einer starken Streuung aufgrund der
Größe eines "Deutschlandfonds" die Anlagerisiken erheblich verringern und
gleichzeitig für höhere Renditen sorgen. Schäfer verwies dabei auf den
norwegischen Staatsfonds, der seit seiner Gründung im Jahr 1997 auf eine
durchschnittliche Rendite von über fünf Prozent komme.

Ein ganz besonderes Augenmerk müsse dem Vorstand der Pensionskasse für die
Deutsche Wirtschaft VVaG und Beirat der Pensions-Akademie, Andreas Fritz,
zufolge auf die Gestaltung der Zusageformen in der bAV gelegt werden, der
seiner Ansicht nach genauso viel Beachtung geschenkt werden sollte wie den
bekannten Durchführungswegen. Im diesem Zusammenhang sollte "ein
Versorgungsmodell der bAV bewusst gestaltet werden", sagte Fritz. In seinem
Vortrag stellte er die verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten und die damit
verbundenen Vorteile sowie die zielorientierten Einsatzmöglichkeiten und
Risiken der existierenden Zusageformen heraus - angefangen von der
Leistungszusage, bei welcher der Arbeitgeber alle Risiken übernimmt, bis
zur reinen Beitragszusage, wie es das zurzeit viel diskutierte
Sozialpartnermodell des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)
vorsieht und damit die Arbeitgeberhaftung für Betriebsrenten unter
bestimmten Bedingungen ausräumt. Marcus Müller, Global Pensions Expert bei
der Convestro Deutschland AG, ergänzte durch seinen Vortrag am Beispiel von
Convestro, wie eine arbeitgeberfinanzierte bAV aussehen sollte. Darin
veranschaulichte er insbesondere das Spannungsfeld zwischen Arbeitgeber und
Arbeitnehmer in Bezug auf die Subsidiärhaftung gemäß Betriebsrentengesetz.

Frank G. Vogel, Geschäftsleiter der KAS BANK N.V. - German Branch und
Vorstandsvorsitzender der Pensions-Akademie, betonte, dass das
herausfordernde Marktumfeld neue Lösungsansätze in der bAV notwendig mache,
um diese zu stärken und auch Anreize sowie eine Entlastung gerade für
mittelständische Unternehmen zu bieten. "Es besteht erheblicher
Handlungsbedarf, denn Unternehmen in Deutschland sehen sich im
Niedrigzinsumfeld, durch die demografischen Veränderungen und die
Leistungszusage bei Betriebsrenten steigenden Belastungen gegenüber.
Insofern befindet sich die bAV in Deutschland an einem Wendepunkt." Die
Frage sei, wie weit ein Umdenken und ein Paradigmenwechsel in Deutschland
möglich sind, so Vogel.

In 2016 sind zwei weitere Senior Round Table der Pensions-Akademie geplant,
am 2. Juni 2016 und am 18. November 2016. Schwerpunktthema im Juni wird die
Analyse der verschiedenen aktuellen Reformansätze in der bAV durch
Professor Dr. Thomas Keil, Provadis School of International Management and
Technology AG sowie Beirat der Pensions-Akademie, sein.

Kurzprofil
Die Pensions-Akademie ist die Plattform der betrieblichen Altersversorgung
(bAV) für administrative Themen rund um die Kapitalanlage. Sie vereint
Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft und will die
betriebliche Altersversorgung als wesentliches Element des
Alterssicherungssystems in der Bundesrepublik Deutschland fördern. Die
Pensions-Akademie will hierbei als Plattform mit gemeinnützigen Zielen
besonders die Bereiche Administration, Risiko und Transparenz in der
betrieblichen Altersversorgung adressieren.

Die Pensions-Akademie versteht sich als eine Denkfabrik der bAV - sie
fördert den Austausch unter ihren Mitgliedern, unterstützt den
Wissensaufbau sowie die Wissensweitergabe, gestaltet die Diskussion bei
wichtigen Themen aktiv mit und vertritt die Standpunkte ihrer Mitglieder.

Weitere Informationen zur Pensions-Akademie finden Sie unter
www.pensions-akademie.de.

Kontakt

Frank Vogel
Vorstand (Vorsitzender) Pensions-Akademie
Tel. +49 69 5050 679 20 
E-Mail: frank.vogel@pensions-akademie.de

Jürgen Scharfenorth
Vorstand (stellv. Vorsitzender) Pensions-Akademie
Tel.: +49 6184 909 63 55
E-Mail: juergen.scharfenorth@pensions-akademie.de

Presseanfragen

Susanne Ludwig
Marketing & Kommunikation Pensions-Akademie 
Tel. +49 69 5050 679 21 
E-Mail: susanne.ludwig@pensions-akademie.de

Axel Mühlhaus, Peggy Kropmanns
edicto GmbH
Tel.: +49 69 90 55 05 52  
E-Mail: amuehlhaus@edicto.de


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