Die Corona-Krise eröffnet nach Ansicht des obersten EZB-Bankenaufsehers Andrea Enria Spielräume für Bankenfusionen in der Euro-Zone.

Das gelte sowohl für Übernahmen innerhalb eines Landes als auch für grenzüberschreitende Fusionen, sagte Enria der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore" (Dienstagausgabe). Schließlich verringere die Krise die Profitabilität der Institute. Es sei "unvermeidlich", dass der Anteil der faulen Kredite steigen werde. "Die Banken werden vorsichtig sein müssen", warnte Enria. Dies gelte insbesondere für Institute, die in den vergangenen Jahren keine größeren Probleme mit notleidenden Krediten gehabt und keine Erfahrung mit der Anwendung der EZB-Richtlinien gemacht hätten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Herbst 2014 für die Kontrolle der großen Geldhäuser im Euro-Raum zuständig - darunter auch Deutsche Bank und Commerzbank.