FRANKFURT (Dow Jones)--E+S Rück, die deutsche Rückversicherungstochter der Hannover Rück, will in den Vertragsverhandlungen zur Erneuerungsrunde zum 1. Januar weitere Preiserhöhungen durchsetzen. Wie die E+S Rückversicherung im Rahmen des Branchentreffens in Baden-Baden mitteilte, belasten auch im laufenden Jahr Naturkatastrophen sowie die andauernd hohe Inflation die deutsche Versicherungsbranche. Die dadurch weiterhin steigenden Wiederaufbau- und Reparaturkosten belasten die Profitabilität der Branche.

"Wir müssen davon ausgehen, dass der langjährige Trend zu höheren Schadenleistungen weiter anhält. Damit wir unseren Kunden auch zukünftig die bestmögliche Rückversicherungskapazität anbieten können, sind adäquate Preise unumgänglich", sagte Michael Pickel, Vorstandsvorsitzender der E+S Rück.

Auch in Deutschland werde die Versicherungswirtschaft zunehmend mit den Auswirkungen von Extremwetter wie Starkregen, Überschwemmung, Sturm oder Hagel sowie der daraus entstehenden Kosten konfrontiert. Die Kapazitäten im Rückversicherungsmarkt blieben insgesamt knapp, während gleichzeitig die Nachfrage nach Elementarschadendeckungen steige. In Summe sei daher "damit zu rechnen, dass die Preise für Naturkatastrophendeckungen weiter steigen". Im August sei durch eine Unwetterserie mit Schwerpunkt in Süddeutschland erheblicher Schaden entstanden, nach einem "eher unterdurchschnittlichen ersten Halbjahr" mit den Sommerunwettern Lambert und Kay.

Gleichzeitig gehe die E+S Rück davon aus, dass in Deutschland die Kraftfahrtversicherung als volumenmäßig größte Sparte in der Schaden- und Unfallversicherung in diesem Jahr "deutlich defizitär" sein wird, was Preiserhöhungen in den kommenden Jahren "unausweichlich" mache. Die Durchschnittsschäden seien erneut signifikant gestiegen, Ersatzteil- und Reparaturkosten "stark überdurchschnittlich". Die bisherigen Tarifanpassungen hätten nicht die gewünschten Effekte erzielt. Die anhaltend hohe Inflation sorge zudem in der Sachversicherung für steigende Schadenaufwendungen.

Bei Cyber-Deckungen rechnet E+S Rück mit einer "Stabilisierung der Preise auf höherem Niveau", nach den deutlichen Preissteigerungen der vergangenen Jahre.

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October 23, 2023 02:37 ET (06:37 GMT)