Die CFTC ist der Meinung, dass die FXCM seit September 2009 und mindestens bis 2014 ihre Privatkunden betrogen hat, indem sie behauptete, mithilfe ihrer Plattform „No Dealing Desk“ sämtliche Interessenkonflikte auszuräumen.
Da der Makler vorgab, dass sein Finanzergebnis unabhängig von den durch seine Kunden erzielten Erträgen und Verlusten sei und das Risiko von Banken und unabhängigen Market-Makern (deren Rolle darin besteht, die Liquidität auf der besagten Plattform zu gewährleisten) getragen werde, hat die CFTC festgestellt, dass die FXCM an dem größten dieser Market-Makers direkte Interessen besaß. Dieser wurde durch eine der Führungskräfte der FXCM gegründet und führte dem Makler den Großteil seiner durch den Market-Maker generierten Erträge zurück. Um seine Liquidität zu gewährleisten, nahm der Market-Maker allerdings zwangsläufig den Kunden entgegengesetzte Positionen ein, woraus der durch die US-amerikanische Behörde betonte Interessenkonflikt entstand.
Der Makler hatte außerdem gegenüber der National Futures Association (NFA) seine Rolle in der Gründung des Market-Makers verheimlicht, ebenso wie die Tatsache, dass es sich bei seinem Eigentümer um eine ehemalige Führungskraft der FXCM handelte. Auch zwei Gründungspartner der FXCM sind dahingehend persönlich im Fokus der Untersuchung der CFTC, inwieweit sie die Gesellschaft während des betreffenden Zeitraums kontrollierten.

Im Jahr 2009 hatte die FXCM außerdem eine ihrer Führungskräfte damit beauftragt, ein algorithmisches Handelssystem zu schaffen, das dazu dienen sollte, die unabhängigen Market-Maker zu ersetzen oder zumindest in Konkurrenz zu ihnen zu treten. Alarmiert von ihrer Compliance-Abteilung hinsichtlich des Risikos eines Interessenkonflikts entschied die FXCM, dass der Angestellte seine eigene Organisation gründen solle, um außerhalb der FXCM als Market-Maker tätig zu sein. In diesem Rahmen führte die Organisation 70 % der erzielten Erträge an die FXCM zurück, was über den betreffenden Zeitraum ungefähr 77 Millionen Dollar entspricht.


Ohne ihre Schuld zu bekennen, haben FXCM, FXCM Holdings und die beschuldigten Partner ein Angebot für eine gütliche Einigung ausgesprochen, das die CFTC akzeptiert hat. Die Beschuldigten erklären sich damit gemeinsam und solidarisch bereit, innerhalb einer Frist von 10 Tagen eine Zivilstrafe von 7 Millionen Dollar zu zahlen. Außerdem hat sich die FXCM verpflichtet, keine neuen Kontoeröffnungen vorzunehmen, ihre Zulassung, auf dem US-amerikanischen Gebiet geschäftlich tätig zu sein, innerhalb von dreißig Tagen zu widerrufen, und nie wieder einen direkten oder indirekten Antrag auf eine solche Zulassung zu stellen.

Schlussbemerkung: Die FXCM hat bereits angekündigt, dass die Gains Capital Holdings ihre US-amerikanische Kundschaft aufkaufen wird.