--DHL hat kein Angebot eingereicht

--DHL sieht wertschaffendere Optionen für Zukäufe

--Deutsche Bahn hat Schenker ins Schaufenster gestellt

(NEU: Durchweg neu, Kontext)

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Die DHL Group will die Deutsche-Bahn-Tochter Schenker nicht übernehmen. Der Konzern habe kein Angebot für Schenker eingereicht, bekräftigten DHL-CEO Tobias Meyer und CFO Melanie Kreis in Telefonkonferenzen mit Analysten und Medien nach Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse für 2023. Die Bahn hat Ende 2023 den Verkaufsprozess für ihre internationale Logistiktochter Schenker gestartet. Der Konzern will sich auf das Bahn-Kerngeschäft in Deutschland konzentrieren und die Schuldenlast abbauen.

Der Konzern sehe "bessere Möglichkeiten", sein Kapital einzusetzen, sagten Meyer und Kreis. Der Konzern sehe durchaus Raum für mittlere und größere Akquisitionen, aber eher im Bereich e-Commerce. Meyer sagte, er sehe in einer Transaktion mit Schenker nicht den durch eine Übernahme angestrebten Mehrwert. "Je größer Unternehmen werden, desto ähnlicher ist man sich in Branchen, in denen es keine Skaleneffekte gibt", sagte Meyer. Der Konzern habe bereits eine globale Abdeckung. Auch seien die Größenvorteile seien sehr begrenzt im Bereich Global Forwarding, Freight (GFF) über eine Unternehmensgröße von 20 bis 30 Milliarden hinaus. DHLs Segment GFF hat selbst einen Umsatz zwischen knapp 20 Milliarden Euro (2023) und 30 Milliarden Euro (30 Milliarden Euro).

"Für uns war es ganz klar, dass dies einfach nicht den Wert schafft, den wir suchen", sagte Meyer. CFO Kreis sagte, der Konzern sei offen für "interessante M&A Opportunities" und verwies auf den Zukauf im Bereich eCommerce in der Türkei im vergangenen Jahr. Das sei ein Zukauf in einem stark wachsenden Markt mit einem stark wachsenden Geschäft gewesen. Wichtig seien auch Synergien und Skaleneffekte. "Aber wir gehen eben selektiv an die sich uns bietenden Chancen heran und haben uns eben auch entschieden, dass wir nicht am Schenker-Prozess partizipieren, weil wir einfach glauben, wir haben noch bessere Möglichkeiten für Akquisitionen und organisches Wachstum."

Mit der Finance Policy könne der Konzern die "sehr erfreuliche Rendite für unsere Aktionäre gewährleisten".

Auf der Hauptversammlung vergangenes Jahr hatten mehrere Aktionäre und Vertreter von drei großen Fondsgesellschaften sich skeptisch zu einer möglichen solchen Übernahme geäußert. Marktbeobachtern zufolge haben DHL und Schenker teilweise ein ähnliches Portfolio, was bedeutet, dass es auch Überschneidungen beim Kundenstamm geben dürfte.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/cbr

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March 06, 2024 06:32 ET (11:32 GMT)