Corvus Pharmaceuticals, Inc. gab neue Daten zu CPI-818, dem ITK-Inhibitor des Unternehmens, bekannt, die das Potenzial zur Behandlung einer Vielzahl von soliden und hämatologischen Krebsarten auf der Grundlage eines neuartigen immuntherapeutischen Wirkmechanismus belegen. Die Daten umfassen aktualisierte Zwischenergebnisse der klinischen Phase 1/1b-Studie mit CPI-818, die weiterhin das Potenzial der ITK-Hemmung und des Biomarkers der absoluten Lymphozytenzahl (ALC) bei T-Zell-Lymphomen (TCL) belegen. Die Daten werden in einem Poster auf der International Conference on Malignant Lymphoma (ICML) vorgestellt, die vom 13. bis 17. Juni 2023 in Lugano, Schweiz, stattfindet.

CPI-818 wird derzeit in einer klinischen Studie der Phase 1/1b als Monotherapie bei Patienten mit rezidiviertem TCL untersucht. Corvus hat vor kurzem ein Mindest-ALC als Zulassungskriterium für die Aufnahme in die klinische Studie eingeführt. Auf der Grundlage der derzeitigen Rekrutierungsrate der klinischen Studie der Phase 1/1b ist Corvus der Ansicht, dass die Anzahl der in dieser klinischen Studie behandelten Patienten ausreichende Sicherheits- und vorläufige Wirksamkeitsdaten liefern würde, um das Design einer potenziellen randomisierten klinischen Zulassungsstudie der Phase 3 zu bestimmen.

Wie von der FDA empfohlen, plant Corvus ein Treffen mit der FDA, um eine solche klinische Studie zu besprechen; dieses Treffen wird voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres stattfinden. Aktualisierte Zwischenergebnisse vom 18. Mai 2023 (Wasserfalldiagramm unten): Insgesamt wurden 30 Patienten in die Phase 1/1b-Studie mit der optimalen Dosis von 200 mg zweimal täglich aufgenommen, von denen 20 auf ein Ansprechen des Tumors untersucht werden konnten. Es gab 3 komplette Reaktionen (CR) und 3 partielle Reaktionen (PR), wobei eine dieser PRs eine anhaltende Rückbildung des Tumors zeigte.

Einer der Patienten mit einem CR und 2 mit PRs blieben unter der Therapie. Insgesamt blieben zehn Patienten unter der Therapie, darunter sechs, bei denen die erste Bewertung des Tumoransprechens noch ausstand. Bei Patienten mit einem ALC-Wert von über 900 pro Kubikmilliliter Blut wurde bei 6 von 14 Patienten ein objektives Ansprechen (CR plus PR) und bei 12 von 14 Patienten eine Krankheitskontrolle (CR, PR und stabile Erkrankung) festgestellt.

Bei sechs Patienten (0 von 6) mit einem ALC-Wert unter 900 wurde kein objektives Ansprechen festgestellt. Aktualisierte Zwischenergebnisse vom 18. Mai 2023: Bei einem TCL-Patienten, der mit CPI-818 behandelt wurde und bei dem serielle Tumorbiopsieproben leicht gewonnen werden konnten, zeigte die Einzelzell-RNA-Sequenzierung von gepaarten Proben, die den Ausgangswert und die Proben unter der Behandlung verglichen, eine Zunahme der in den Tumor eindringenden CD8+ T-Zellen; einen Anstieg der zytolytischen Effektormoleküle wie Granzyme und Perforin in den T-Zellen und einen Anstieg der T-Effektor-Gedächtniszellen (TEMRA-Zellen), d.h. T-Zellen, die auf ein Antigen reagiert haben und in der Lage sind, Effektorfunktionen wie die Zerstörung von Tumorzellen zu vermitteln. Darüber hinaus ergab die durchflusszytometrische Analyse von gepaarten Blutproben im Vergleich zwischen dem Ausgangswert und der Behandlung einen ähnlichen Befund sowohl bei den CD8-T-Zellen als auch bei den CD4-T-Zellen.

Diese Ergebnisse stimmen mit den weiter unten beschriebenen präklinischen Daten überein und unterstützen den neuartigen immuntherapeutischen Wirkmechanismus der selektiven ITK-Hemmung, der auf einer Th1-Verschiebung und der daraus resultierenden Verlagerung der Immunantwort auf die Beseitigung von Krebszellen beruht. Weitere Laborergebnisse deuten darauf hin, dass die Behandlung mit CPI-818 zu einer Umkehrung der T-Zellen führt, die Erschöpfungsmarker exprimieren. Die Erschöpfung der T-Zellen ist ein bekannter Mechanismus der Resistenz gegen eine Checkpoint-Inhibitor-Therapie.