17. Januar 2012
Commerzbank: Deutschland bleibt in Reiselaune
- Deutsche 2011 mit Ausgaben von mehr als 60 Mrd. Euro erneut "Reiseweltmeister"
- 2012 weltweit erstmals eine Milliarde Auslandsreisen erwartet
- Krämer: Reisemarkt von Konjunkturflaute kaum erfasst
Die Lust am Reisen lassen sich die Deutschen so schnell
nicht verderben. Urlauber und Geschäftsleute haben 2011
mit Reiseausgaben im Ausland von mehr als 60 Mrd. Euro
den Titel als "Reiseweltmeister" erneut
verteidigt, wie die Volkswirte der Commerzbank in ihrer
neuen Reisestudie feststellen. Für das laufende Jahr
rechnen die Experten mit einem weiteren Plus von 2 %.
Ihre am Dienstag auf der Messe CMT (Internationale
Ausstellung für Caravan, Motor, Touristik) in Stuttgart
vorgestellte Analyse nennt Spanien und Österreich als
beliebteste Auslandsreiseziele.
"Die Rahmenbedingungen für die Reisetätigkeit der
Deutschen sind trotz aufziehender Konjunkturflaute noch
ordentlich. Bei niedriger Arbeitslosigkeit und höheren
Löhnen lassen Schnee oder Sonne die Sorgen der
Euro-Schuldenkrise leicht vergessen", sagte
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Angesichts
zunehmender Unsicherheit seien die Deutschen aber auch
schon 2011 kostenbewusster und eher innerhalb
Deutschlands gereist. So nahmen laut Commerzbank-Studie
die privaten Reiseausgaben im Ausland voriges Jahr
lediglich um voraussichtlich 1,4 % zu. Dagegen wuchsen
die Reiseausgaben der Geschäftsleute um 12 % auf rund 9
Mrd. Euro.
Deutschland verteidigt Reiseweltmeister-Titel mit knappem
Vorsprung
2011 blieb Deutschland noch "Reiseweltmeister",
gemessen an den absoluten Ausgaben von 60,7 Mrd. Euro
(umgerechnet 84 Mrd. Dollar). Dicht dahinter folgen USA
und China, die von der Aufwertung ihrer Währungen
profitieren dürften. "Vor dem Hintergrund der
weiterhin stark wachsenden chinesischen Wirtschaft ist zu
erwarten, dass der Titel des ¿Reiseweltmeisters`
demnächst an China gehen wird", stellte Jutta
Kayser-Tilosen, Volkswirtin der Commerzbank, in
Aussicht.
Schwung im weltweiten Reiseverkehr lässt nach
Der nachlassende Schwung der Weltwirtschaft bremste 2011
auch den globalen Reiseverkehr etwas. Die Zahl der
Touristen, die ein anderes Land besuchten, nahm aber
immer noch um etwa 4,5 % (2010: 6,5 %) zu. Damit erwies
sich der internationale Tourismus als robust. Nach
Schätzungen der Welttourismusorganisation sind
vergangenes Jahr 980 Mio. Reisende in einem der 150
Zielländer angekommen. "2012 dürfte es langsamer
aufwärts gehen", erwartet Kayser-Tilosen. Aber
erstmals dürfte die Zahl der Reisenden die Schwelle von
einer Milliarde überschreiten.
Von der robusten internationalen Reisekonjunktur
profitiert auch Deutschland. Die Einnahmen von Reisenden
aus dem Ausland stiegen um mehr als 5 % auf 27,4 Mrd.
Euro, auch dank mehr Geschäftsreisender, die etwa ein
Drittel aller ausländischen Besucher zwischen Rügen und
Bodensee ausmachen. Auf der Rangliste der beliebtesten
Reiseländer liegt Deutschland auf Platz 8, weit hinter
dem unangefochtenen Spitzenreiter Frankreich. Den Titel
"Reiseweltmeister" lassen sich die Deutschen
etwas kosten: Das volkswirtschaftliche Defizit aus dem
Reiseverkehr beträgt nach Commerzbank-Berechnungen gut 33
Mrd. Euro ¿ Tendenz steigend.
Reiseziele: Die Favoriten legen zu
Spanien und Österreich, die beliebtesten
Auslandsreiseziele der Deutschen, legten 2011 noch einmal
zu. In Spanien stiegen die Ausgaben um 5 %, in Österreich
sogar um 8 %. Das Alpenland konnte mit
familienfreundlichen Quartieren im Sommer und Winter
punkten. Des einen Freud ist des anderen Leid: Die
Schweiz bleibt bei deutschen Reisenden angesichts des
teuren Franken mehr und mehr auf der Strecke.
Hauptgewinner war dank hohem Kostenbewusstsein
Tschechien, wo Deutsche 12 % mehr ausgaben. Das mit
Abstand beliebteste Reiseziel der Deutschen bleibt aber
das eigene Land. Schätzungsweise 119 Millionen
inländische Reisende kamen in einem Hotel, einer
Ferienwohnung oder einem Campingplatz an, 5 % mehr als
2010. Weiter im Trend liegen Städtereisen, wovon die
Großstädte und Stadtstaaten profitieren konnten.
2012: Weiteres Plus bei den deutschen Reiseausgaben im
Ausland
Trotz Stagnation der deutschen Wirtschaft im laufenden
Jahr spricht vieles für einen weiteren Anstieg der
deutschen Reiseausgaben im Ausland. "Die
Reiseausgaben im Ausland werden 2012 wohl etwas langsamer
steigen als im Vorjahr", sagte Kayser-Tilosen. Vor
allem bei Geschäftsreisen dürfte der Rotstift angesetzt
werden. Per Saldo dürften die gesamten Reiseausgaben der
Deutschen im Ausland um schätzungsweise 2 % steigen. Mit
knapp 62 Mrd. Euro könnten sie einen neuen Rekord
erreichen.
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Über die Commerzbank
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insbesondere für den exportorientierten Mittelstand ein
starker Partner in Deutschland und weltweit. Mit
zukünftig rund 1.200 Filialen verfügt die Commerzbank
über eines der dichtesten Filialnetze der deutschen
Privatbanken. Sie hat rund 60 Standorte in 50 Ländern und
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Geschäfts- und Firmenkunden weltweit. Im Jahr 2010
erwirtschaftete sie mit 59.100 Mitarbeitern Bruttoerträge
von 12,7 Milliarden Euro.
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