BAD OEYNHAUSEN/HANNOVER (dpa-AFX) - Das Tauziehen um den Kunststoff-Spezialisten Balda hat ein nahezu filmreifes Ende gefunden. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung in Hannover stimmten die Aktionäre am Freitag schließlich dem Verkauf des operativen Geschäfts an die italienische Stevanato-Gruppe für einen Kaufpreis von 95 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen mitteilte.

Vorausgegangen war ein regelrechter Showdown im seit Monaten schwelenden Bieterwettkampf: Noch am Tag der Aktionärsversammlung hatte der Metallkomponentenhersteller Heitkamp & Thumann mit einem nachgebesserten Gebot die Anteilseigner zu überzeugen versucht. Stevanato besserte daraufhin ebenfalls nach und erhielt letztlich den Zuschlag. Aus vertraglichen Gewährleistungen bleibt für die Balda-Gruppe eine Haftungshöchstgrenze von 5,7 Millionen Euro.

Balda stellt Kunststoffe für die Gesundheitsbranche in den Bereichen Diagnostik, Pharma und Medizintechnik her und beschäftigt weltweit rund 800 Mitarbeiter. Zuletzt hatte das Unternehmen mit hohen Abschreibungen und Verlusten zu kämpfen. Aus einem Anteilsverkauf vor längerer Zeit sitzt das Unternehmen allerdings auf einem dicken Finanzpolster./men