Zürich (awp) - Moody's ist bei seinen Rating für die Schweizer Banken über die Bücher gegangen. Für zwei Institute hat die Ratingagentur das langfristige Emittentenrating erhöht und für deren sechs das Gegenparteienrisiko. Moody's nimmt die Anpassung nach der Überarbeitungen der eigenen Methodik vor.

Für Julius Bär und Vontobel hat Moody's laut einer Mitteilung vom Dienstag das Langfrist-Rating auf "A2" von "A3" heraufgesetzt. Das Gegenparteienrisiko (Counterparty Risk Rating, CRR) steigt bei Julius Bär auf "A1" von "A2" und bei Vontobel auf "A2" nach "A3".

Für Raiffeisen Schweiz hat Moody's das Emittentenrating mit "A3" bestätigt, hebt jedoch den Ausblick auf "positiv" an. Die Einstufung für das Gegenparteienrisiko steigt auf "A2" nach zuvor A3. Ein höheres Rating für das Gegenparteienrisiko haben auch die Banque Pictet, Berner Kantonalbank und die Union Bancaire Privée (jeweils A1 nach A2) erhalten.

Für UBS hat Moody's die Basis-Bonitätsbeurteilung (Baseline Credit Assessment, BCA) mit "a3" bestätigt. Dabei habe die Ratingagentur die Rückzahlung von sogenannten AT1-Anleihen mit einem hohem Trigger berücksichtigt - diese können dem Eigenkapital zugerechnet werden. Das Rating für die nachrangigen und gesicherten Anleihen der UBS sowie ihrer Tochtergesellschaften wurde um eine Stufe erhöht.

Die Ratings für die Clientis AG und die Zürcher Kantonalbank wurden nicht angetastet.

Zuvor hatte Moody's bereits mitgeteilt, dass die Agentur das Rating für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten und Einlagen der Credit Suisse AG um eine Stufe auf 'A1' von zuvor 'Aa3' senkt. Nach den Vorfällen um die Greensill-Fonds und dem Milliarden-Verlust mit dem Archegos-Hedgefonds kritisiert Moody's unter anderem die Risikobereitschaft und das Risikobewusstsein der zweitgrössten Schweizer Bank sowie die damit verbundenen Kontrollprozesse und -rahmen als unzureichend.

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