MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der vom weltweiten Verfall der Agrarpreise gebeutelte Baywa -Konzern erwartet bessere Zeiten. "Wir werden im Agrarhandel einen Super-Swing hinlegen", erklärte Vorstandschef Klaus Josef Lutz am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in München. 2016 musste das aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Münchner Unternehmen zum zweiten Mal in Folge einen kräftigen Gewinnrückgang hinnehmen: Die Umsätze stiegen zwar um gut drei Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Doch der Jahresüberschuss sank im Vergleich zum Vorjahr um 14,4 Prozent auf 52,7 Millionen Euro.

Der Preisverfall auf dem Agrarmarkt hat die Baywa in den vergangenen Jahren doppelt getroffen: Die Getreidepreise rauschten in den Keller, so dass der Konzern mit dem Verkauf vor allem von Mais und Soja weniger verdiente.

Und weil deswegen wiederum das Einkommen der Bauern schrumpfte, verkaufte die Baywa auch weniger Landmaschinen. So wurden in Deutschland nach den Baywa-Zahlen 2016 insgesamt 3500 Traktoren weniger neu zugelassen als noch 2015, ein Rückgang von fast elf Prozent.

Da die Erzeugerpreise in der Landwirtschaft mittlerweile wieder steigen, geht die Baywa davon aus, dass die Geschäfte 2017 erheblich besser laufen.

Lutz' Rezept gegen die Abhängigkeit vom einstigen Kerngeschäft mit Getreide und Landtechnik heißt Diversifizierung. Die Baywa verkauft und betreibt seit einigen Jahren auch Wind- und Solaranlagen. "Viele haben geglaubt, das ist Blödsinn", sagte Lutz - und fühlt sich nun bestätigt, da das Geschäft im Sektor erneuerbare Energien stark zulegt.

Außerdem ist der Baywa-Chef weltweit groß in Obstproduktion und

-handel eingestiegen, vor allem mit Äpfeln. Lutz will auch den Handel

mit Spezialitäten ausbauen, in der Agrarbranche sind das vor allem seltene Getreidesorten. "Die Strategie geht auf", nahm der Manager für sich in Anspruch./cho/DP/fbr