New York (Reuters) - Gute Geschäfte im Investmentbanking haben die US-Großbanken im zweiten Quartal beflügelt.

Am Dienstag legten Bank of America und Morgan Stanley, ihre Ergebnisse vor: Bei der Bank of America, der zweitgrößten Bank der USA, sank der Konzerngewinn zwar wegen sinkender Zinseinnahmen und höherer Rückstellungen für drohende Kreditverluste. Die Zahlen übertrafen aber die Erwartungen an der Wall Street. Konkurrent Morgan Stanley wies dagegen einen kräftigen Gewinnanstieg für das Frühjahrsquartal aus. In der Vermögensverwaltung blieb das Wachstum aber verhalten.

An der US-Börse kamen die Zahlen gut an. Während die Aktie der Bank of America um 4,2 Prozent auf 43,48 Dollar zulegte, erhöhte sich der Kurs der Morgan-Stanley-Aktie um 0,8 Prozent auf 106,15 Dollar.

Die Bank of America verdiente unter dem Strich 6,9 Milliarden Dollar, ein Rückgang von fast sieben Prozent binnen Jahresfrist. Pro Aktie wurden 83 Cent Gewinn erzielt nach 88 Cent ein Jahr zuvor. Analysten hatten 80 Cent erwartet. Das Geldhaus baute seine Erträge um ein Prozent aus auf 25,4 Milliarden Dollar. Konzernchef Brian Moynihan äußerte sich positiv zur Geschäftsentwicklung. "Unser Team hat ein weiteres starkes Quartal produziert bei einem wachsenden Kundenstamm". Die Nettozinserträge sanken um drei Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar. Für das vierte Quartal stellte die Bank nun Nettozinserträge von 14,5 Milliarden Dollar in Aussicht - mehr als Analysten zuletzt erwarteten. Die Rückstellungen für drohende Kreditverluste erhöhten sich im zweiten Quartal auf 1,5 Milliarden Dollar von 1,1 Milliarden Dollar vor Jahresfrist.

Rund lief es im Investmentbankgeschäft. Angesichts einer robusten US-Konjunktur, steigender Aktienmärkte und der Erwartung von Zinssenkungen gehen Unternehmen wieder verstärkt an den Kapitalmarkt, geben Aktien aus und emittieren Schuldtitel, was die Geschäfte der Banken antreibt. Auch das Fusions- und Übernahmegeschehen hat sich zuletzt nach einer langen Durststrecke wieder belebt. Bei der Bank of America schnellten die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking um 29 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar in die Höhe.

NETTOERTRÄGE VON MORGAN STANLEY LEGEN ZU

Von der Erholung im Investmentbanking profitierte auch Morgan Stanley. Der Nettogewinn stieg im Quartal auf 3,1 Milliarden Dollar von 2,2 Milliarden vor Jahresfrist. "Das Unternehmen lieferte ein weiteres starkes Quartal in einem sich verbessernden Kapitalmarktumfeld ab", erklärte Bankchef Ted Pick. Morgan Stanley baute die Erträge um rund zwölf Prozent auf 15,02 Milliarden Dollar aus. Die Einnahmen im Investmentbanking schnellten um 51 Prozent auf 1,62 Milliarden Dollar in die Höhe. Die Erträge im Beratungsgeschäft kletterten um 30 Prozent auf 592 Millionen Dollar. Auch die Wettbewerber Goldman Sachs, JP Morgan und Citigroup hatten im zweiten Quartal von starken Geschäften im Investmentbanking profitiert.

Nicht ganz so rund lief es bei Morgan Stanley in der Vermögensverwaltung. Dort legten die Erträge um zwei Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar zu, was in etwa den Markterwartungen entsprach. In den zurückliegenden Jahren war die Sparte ein Ertragstreiber für das Geldhaus: Vor einem Jahr hatte das Wachstum in dem Geschäft noch bei 16 Prozent gelegen.

(Bericht von Niket Nishant, Saeed Azhar; Bearbeitet von Frank Siebelt, Patricia Weiss; Redigiert von Olaf Brenner; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)