Pro Monat sollten in Zukunft sechs statt bisher vier A320 die Fertigungsstraße dort verlassen, erklärte Airbus am Dienstag nach Unterzeichnung einer Absichtserklärung am Rande eines Staatsbesuchs des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in China. Entgegen den Erwartungen konnte der europäische Flugzeugbauer jedoch keine neuen Orders aus China verbuchen. In Industriekreisen hatte es geheißen, Airbus verhandle über den Verkauf von rund 100 Flugzeugen an China. Der europäische Konzern hätte damit - je nachdem, welche Modelle China genau bestellt hätte - mit einem Auftragsvolumen von mehr als zehn Milliarden Dollar zu Listenpreisen rechnen können.

Derartige Großaufträge werden häufig symbolträchtig am Rande von Staatsbesuchen unterzeichnet. Beim Besuch von US-Präsident Donald Trump im November hatte der Airbus-Rivale Boeing chinesische Orders über 300 Flugzeuge zum Listenpreis von 37 Milliarden Dollar eingeheimst. Airbus wiederum erhielt während des Aufenthalts des chinesischen Präsidenten Xi Jinping beim G20-Gipfel im Juli in Deutschland Aufträge für 140 Flugzeuge. China teilt seine Orders gewöhnlich zwischen Europa und den USA auf, aktuell hat jedoch Boeing die Nase vorn. Nach Einschätzung einiger Experten ist China verschnupft, weil Airbus im vergangenen Jahr in die Weiterentwicklung der CSeries-Jets von Bombardier einstieg und damit chinesische Investoren ausbootete.

Unternehmen in diesem Artikel : Airbus SE, Boeing Company (The), Bombardier, Inc.