Die Weizenfutures an der Chicago Board of Trade stiegen am Dienstag leicht an, nachdem sie ein Dreimonatstief erreicht hatten. Grund dafür waren Leerverkäufe und die Sorge, dass das trockene Wetter die Produktion in Exportzentren wie Australien bedroht.

Die Maisfutures stiegen ebenfalls leicht an, während der Sojamarkt einen Tick niedriger notierte. Ein fester Dollar, der die erneuten Sorgen der Anleger über das Wirtschaftswachstum widerspiegelt, trug dazu bei, die US-Getreidepreise zu begrenzen.

Die Weizenfutures erreichten aufgrund großer russischer Lieferungen und anhaltender ukrainischer Exporte ein Dreimonatstief, bevor sie wieder anzogen. Die Trockenheit in den wichtigsten Exportländern Australien, Argentinien und Kanada hat nach Ansicht von Analysten Zweifel an der Verfügbarkeit des weltweiten Angebots im weiteren Verlauf der Saison aufkommen lassen.

Die australische Weizenproduktion wird voraussichtlich um 36% gegenüber dem Vorjahr zurückgehen, da das trockene Wetter die Erträge schmälert. Das Australian Bureau of Agricultural and Resource Economics and Sciences hat seine Ernteprognose um 800.000 Tonnen auf 25,4 Millionen Tonnen gesenkt.

Das trockene Wetter im September könnte zu weiteren Kürzungen führen, so Händler.

"Wir befinden uns in einem El Nino, und das ist generell schlecht für Australien", sagte Matt Wiegand, Rohstoffmakler bei FuturesOne.

Der meistgehandelte Weizenkontrakt stieg um 11:30 Uhr CDT (1630 GMT) um 6 Cents auf $6,01-1/2 pro Scheffel, nachdem er auf den niedrigsten Stand seit dem 31. Mai gefallen war.

"Die Weizenmärkte scheinen immer noch relativ entspannt zu sein, obwohl sich die Anzeichen für eine Verknappung des Angebots allmählich mehren", so die Analysten der Commerzbank in einer Notiz.

CBOT-Mais stieg um 3-1/4 Cents auf $4,84-3/4 je Scheffel und Sojabohnen fielen um 6-1/4 Cents auf $13,63 je Scheffel.

Händler erwarten den Beginn der Mais- und Sojaernte in den USA, nachdem ein heißes, trockenes Ende des Sommers Sorgen über Erntestress und eine beschleunigte Reifung ausgelöst hat.

Das US-Landwirtschaftsministerium wird nach Schließung der Getreidemärkte die wöchentlichen Daten zum Stand der Ernte veröffentlichen. Das Ministerium meldete separat, dass Exporteure 251.000 Tonnen US-Sojabohnen an unbekannte Bestimmungsorte zur Lieferung im Wirtschaftsjahr 2023/24 verkauft haben.