BERLIN (dpa-AFX) - Wirtschaftsverbände sehen keinen Grund zur Entwarnung in der Energiepreiskrise. Die Preissprünge hätten weitreichende Folgen, der Standort Deutschland gerate immer mehr ins Hintertreffen, sagte Christoph René Holler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Keramische Industrie, am Montag bei einer Veranstaltung des "Bündnisses faire Energiewende". Es könne zu weiteren Werkschließungen kommen.

Holler beklagte die umfangreichen Vorgaben für Firmen bei den Energiepreisbremsen. Helen Fürst, Geschäftsführerin eines Familienunternehmens und Präsidentin des Gesamtverbandes der Kunststoffverarbeitenden Industrie, sagte, die Unsicherheit mache vielen Firmen am meisten zu schaffen. Niemand könne sagen, ob die Preisbremsen greifen würden. Das sei wie "Roulette spielen". Holler forderte die Bundesregierung auf, sich auf EU-Ebene zu einer Änderung des Beihilferahmens einzusetzen. Es brauche außerdem einen Industriestrompreis und einen "Industrie-Fahrplan" der Regierung.

Im "Bündnis faire Energiewende" haben sich nach Branchenangaben rund 10 000 Unternehmen mit rund einer Million Beschäftigten zusammengeschlossen./hoe/DP/jha