BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Umwelthilfe und der Deutsche Mieterbund fordern ein Wohn- und Baukonzept, das Klimaschutz und Sozialverträglichkeit besser unter einen Hut bringt. Beim Klimaschutz sei der Gebäudebereich weiterhin "eine Randnotiz", sagte die stellvertretende Geschäftsführerin der Umwelthilfe (DUH), Barbara Metz, am Donnerstag in Berlin. Die Bundesregierung habe bislang kein Gesamtkonzept.

Zum Beispiel könnten immer noch neue Wohnungen gebaut werden, die nicht mit dem Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 vereinbar seien. Deshalb müssten die heute gebauten Gebäude bis 2050 in jedem Fall saniert werden. "Das kommt den Mieter teurer zu stehen, als wenn man heute schon effizient bauen würde", sagte Geschäftsführer des Mieterbundes (DMB), Ulrich Ropertz.

Mit einem Zehn-Punkte-Plan wollen Umwelthilfe und Mieterbund eine sozialverträgliche und klimafreundliche Gebäudepolitik erreichen. Unter anderem solle das staatliche Förderbudget für Sanierungen von 4 auf mindestens 14 und bis zu 25 Milliarden Euro pro Jahr erhöht werden.

Die sogenannte energetische Gebäudesanierung - also bessere Dämmung, dichtere Fenster oder neue Heizungen - spielt auch im Klimapaket der Bundesregierung eine Rolle. So sollen Ölheizungen ab 2026 nicht mehr einfach so eingebaut werden dürfen - DUH und DMB wollen auch hier mehr und fordern einen sofortigen Einbaustopp.

Weil Häuser normalerweise viele Jahrzehnte stehen, ist langfristige Planung in diesem Bereich wichtig. 2018 war der Gebäudebereich für rund 13,6 Prozent der Treibhausgase in Deutschland verantwortlich./sax/DP/jha