"Wenn Sie Informationen über Schwachstellen in der russischen Cyberabwehr (Bugs, Backdoors, Anmeldeinformationen) besitzen, melden Sie diese bitte", schrieb die staatliche Behörde für Kommunikation und Informationsschutz am Montag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Ukrainische Regierungsvertreter haben sich bereits zuvor an Hacker weltweit gewandt mit der Bitte, bei der Bekämpfung der russischen Invasion zu helfen.

Vize-Regierungschef Mykhailo Fedorov hatte am Wochenende gesagt, die Ukraine stelle eine "IT-Armee" auf. Diese soll gegen russische Cyber-Attacken vorgehen. Ein eigens eingerichteter Kanal im Nachrichtendienst Telegram behauptet, mehrfach russische Webseiten durch Überlastung des Datennetzes offline geschaltet zu haben.

Vergangenen Woche forderte die Ukraine die im Land lebenden Hacker auf, beim Schutz kritischer Infrastrukturen zu helfen und Cyber-Spionage-Missionen gegen russische Truppen durchzuführen. Die Internetseite der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ist am Montag offenbar gehackt worden. Das zeigte sich beim Ansteuern der Website von verschiedenen Geräten aus, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Die reguläre Seite wurde demnach durch eine Anti-Kriegsbotschaft ersetzt sowie Aufrufe, die Invasion der Ukraine zu stoppen. "Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod", heißt es in der Botschaft. "Putin zwingt uns zu lügen und bringt uns in Gefahr ... Das ist nicht unser Krieg, lasst uns ihn (Putin) aufhalten!"