Die anhaltend geringe Preisbeschleunigung könnte zu einem großen Problem werden, sagte Patrick Harker am Freitag. Es könnte immer schwieriger werden, die Inflation auf ein gesundes Niveau zurückzubringen. "Aus diesem Grund finde ich zwei Zinsanhebungen für 2018 wahrscheinlich angebracht." Die meisten Fed-Vertreter prognostizieren drei Schritte für das laufende Jahr. Im November hatte Harker ebenfalls noch für drei Erhöhungen plädiert.

Die Fed strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent an und achtet besonders auf Preisveränderungen bei persönlichen Ausgaben der Verbraucher, wobei Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert werden. Dieser Wert lag im November bei 1,5 Prozent und damit einen Tick höher als im Vormonat. Trotz des leichten Anstiegs bleibt er aber noch immer deutlich unter dem Ziel der Fed.

Die Spitze der Fed ist uneins darüber, wie stark die für 2018 avisierte Straffung der Geldpolitik ausfallen soll. Einige Mitglieder des für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschusses halten die von den Währungshütern im Mittel angestrebten drei Schritte nach oben für zu viele, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Dezember-Sitzung hervorging. Einige andere glauben hingegen, dass eine stärkere Straffung nötig werden könnte.

Angesichts des konjunkturellen Aufschwungs hatte die Fed im Dezember erneut die Zinsen um einen Viertelpunkt hochgesetzt - auf aktuell 1,25 bis 1,5 Prozent. Experten erwarten, dass sie angesichts des Arbeitsmarktbooms und der insgesamt rund laufenden Wirtschaft bereits im März nachlegen wird.