Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutscher Auftragseingang sinkt im April unerwartet

Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im April schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 78,9 (März: 29,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,8 Prozent prognostiziert.

VP Bank: Deutsche Orders sinken wohl wegen Materialknappheit

Der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, Thomas Gitzel, erklärt den unerwarteten Rückgang der deutschen Auftragseingänge im April mit Materialknappheiten. "Ist Material knapp, leidet die Produktion, leidet die Produktion wiederum, leiden die Auftragseingänge", schreibt er in einem Kommentar. Die Vormonatsdaten seien deutlich nach oben revidiert worden, was das geringfügige Minus im April relativiere. "Was zählt, ist der gute Lauf der Auftragseingänge über einen sehr langen Zeithorizont hinweg."

Deutscher Industrieumsatz sinkt im April kräftig

Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im April kräftig gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts verringerten sich die Umsätze gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent. Der für März zunächst vorläufig gemeldete Anstieg von 2,0 Prozent wurde auf 3,1 Prozent revidiert.

Ifo-Institut: Zahl der Kurzarbeiter sank im Mai

Die Zahl der Kurzarbeiter ist im Mai nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung etwas gesunken, von revidiert 2,5 auf 2,3 Millionen Menschen. Das seien noch 6,8 Prozent der abhängig Beschäftigten, schätzte das Institut auf der Grundlage seiner Konjunkturumfrage und von Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA). Ursprüngliche hatte sich die Ifo-Schätzung für April auf 2,7 Millionen belaufen. Grund für die Korrektur sei eine umfangreiche Revision der Hochrechnung der BA für die Vormonate.

Chinas Exporte und Importe wachsen weniger stark als erwartet

Chinas Exporte und Importe sind im Mai weniger stark gewachsen als im Markt erwartet. Die Exporte haben auch an Dynamik im Vergleich zum starken April nachgelassen. Zum Vorjahr ergab sich allerdings aufgrund eines Basiseffekts ein starkes Wachstum sowohl bei den Ausfuhren als auch bei den Einfuhren. Die Exporte legten im Mai um 27,9 Prozent zu verglichen mit dem Vorjahresmonat 2020, wie aus offiziellen Daten der chinesischen Zollbehörde hervorgeht. Im April hatte der Anstieg noch 32,3 Prozent betragen. Volkswirte hatten auch für den Mai einen Anstieg von 32,3 Prozent erwartet.

Yellen: Höhere Zinsen wären ein Plus für die USA

US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich wohlwollend zu höheren Zinsen geäußert. Es wäre gut, die Inflation und die Zinsen wieder in ein normales Umfeld zu bringen, sagte Yellen in einem Interview mit Bloomberg. Nach einem Treffen der G7-Finanzminister in London sagte Yellen, es sei in Ordnung, wenn die 4 Billionen Dollar schweren Ausgabenpläne von Präsident Joe Biden Inflation und höhere Zinsen auslösen würden. "Wenn wir am Ende ein etwas höheres Zinsumfeld hätten, wäre das aus Sicht der Gesellschaft und der Fed eigentlich ein Plus", sagte sie.

Flugzeug von US-Vizepräsidentin Harris muss wegen technischer Probleme umkehren

Holpriger Start der ersten Auslandsreise von US-Vizepräsidentin Kamala Harris: Ihr Flugzeug musste am Sonntag kurz nach dem Start Richtung Guatemala wegen technischer Probleme umkehren. "Mir geht es gut", sagte Harris zu Journalisten, als sie aus der Air Force Two ausstieg. "Wir haben alle ein kleines Gebet gesprochen, aber es geht uns gut." Ihre Sprecherin Symone Sanders erklärte, es habe sich um ein "technisches Problem" gehandelt.

S&P erhöht Ausblick für Australien auf stabil

Standard & Poor's (S&P) wird zuversichtlicher für das Rating Australiens. Die Ratingagentur hat den Ausblick auf stabil von negativ erhöht und das Rating mit AAA bestätigt. Das entschiedene Vorgehen der Regierung gegen die Folgen der Covid-19-Pandemie habe dazu beigetragen, dass sich die Wirtschaft schneller als erwartet erholt, so die Analysten. Die Abwärtsrisiken für den fiskalischen und wirtschaftlichen Ausblick hätten abgenommen.

Vorläufiges Ergebnis: CDU in Sachsen-Anhalt gewinnt Landtagswahl mit 37,1 Prozent

Die CDU ist bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 37,1 Prozent klar stärkste Kraft geworden. Wie die Landeswahlleitung in der Nacht zum Montag in Magdeburg mitteilte, erreichte die AfD auf dem zweiten Platz 20,8 Prozent. Es folgten die Linke mit 11,0 Prozent, die SPD mit 8,4 Prozent und die Grünen mit 5,9 Prozent, während die FDP mit 6,4 Prozent nach zehn Jahren wieder in den Landtag einzog. Im Vergleich zur Wahl im Jahr 2016 verbesserte die CDU ihr Ergebnis damit um gut sieben Prozentpunkte, die AfD verlor dreieinhalb Punkte.

Haseloff will stabile Regierung der Mitte bilden

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will nach den Zugewinnen bei der Landtagswahl in dem Bundesland unabhängig von der Bundespolitik auf eine "in der Mitte verankerte Regierung" setzen. Das kündigte Haseloff im ARD-Morgenmagazin an. "Wir wollen keine Wackelpartien", erklärte Haseloff, der die Wahl mit einem Ergebnis von 37,1 Prozent und damit 7,4 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl gewonnen hat.

Rechtspopulistin Fujimori liegt bei Präsidentschaftswahl in Peru vorn

In der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru liegt die rechtspopulistische Kandidatin Keiko Fujimori laut ersten Ergebnissen vorn. Sie komme auf 52,9 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission am Sonntagabend (Ortszeit) unter Verweis auf Teilergebnisse mit. Die 46-jährige Fujimori, Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori, war 2011 und 2016 in Stichwahlen um das höchste Staatsamt gescheitert.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz Mai Verbraucherpreise +0,3% gg Vormonat

Schweiz Mai Verbraucherpreise +0,6% (PROGNOSE: +1,4%) gg Vorjahr

Schweiz/Arbeitslosenquote Mai 3,1% (Apr: 3,3%)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

June 07, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)