Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Markit: Deutsche Wirtschaft gewinnt im Januar an Stärke

Das Wachstum in der deutschen Wirtschaft hat sich im Januar wider Erwarten beschleunigt. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 54,3 von 49,9 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

DZ Bank: Anstieg des deutschen Service-PMI ist verblüffend

Der Chefvolkswirt der DZ Bank, Michael Holstein, findet den Anstieg des im deutschen Dienstleistungssektor erhobenen Einkaufsmanagerindexes (PMI) "verblüffend". "Während die Einschränkungen in den letzten Wochen verschärft wurden, macht sich bei den befragten Unternehmen trotzdem Erleichterung breit", schreibt Holstein in einem Kommentar. In der Industrie schienen sich die Belastungen durch die gestörten Lieferketten nach der Umfrage in den letzten Wochen vermindert zu haben, allerdings deuteten internationale Daten nicht darauf hin, dass hier das Schlimmste bereits überstanden sei.

Bundesbank: Deutsches BIP sinkt im vierten Quartal etwas

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank im vierten Quartal 2021 nicht stark zurückgegangen. In ihrem aktuellen Monatsbericht schreibt die Bundesbank: "Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands dürfte im Schlussquartal 2021 etwas gesunken sein." Damit schätzt sie die Wirtschaftslage Ende 2021 offenbar etwas optimistischer als das Statistische Bundesamt (Destatis) ein, das am 14. Januar einen BIP-Rückgang von 0,5 bis 1,0 Prozent prognostiziert hatte.

Bundesbank: Höhere Temperaturen mindern deutsches BIP bisher kaum

Die Jahresmitteltemperatur in Deutschland ist seit 1960 deutlicher als in anderen Ländern des Euroraums gestiegen. Nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank hat das die Wirtschaftsleistung aber bisher kaum beeinträchtigt. Weniger gut sieht die Bilanz in einigen südeuropäischen Ländern aus, deren "Starttemperatur" höher als die deutsche war. Zwei Euro-Länder profitierten demnach sogar vom Klimawandel.

Markit: Euroraum-Wirtschaft verliert weiter an Fahrt

Das Wachstum in der Eurozone hat sich im Januar den zweiten Monat in Folge verlangsamt, da die Ausbreitung der Omikron-Variante die verbrauchernahen Dienstleistungen in der Region bremste. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 52,4 Zähler von 53,3 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 52,7 Punkte vorhergesagt.

Commerzbank: Euroraum-Wirtschaft wächst im Frühjahr wieder

Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil rechnet damit, dass die Wirtschaft des Euroraums im Frühjahr wieder wachsen wird. "Mit der Verdrängung der Delta-Variante durch die Omikron-Variante hat sich die Gefahrenlage für die Gesundheit der Bevölkerung zuletzt entscheidend verändert", schreibt Weil in einem Kommentar zum Rückgang des Euroraum-Einkaufsmanagerindex (PMI).

ZVEI erwartet 4% Produktionswachstum der Elektro- und Digitalindustrie

Nachdem das Jahr 2021 für die Elektro- und Digitalindustrie nach Angaben ihres Branchenverbandes ZVEI insgesamt sehr erfolgreich war, hat sich der Verband auch für 2022 zuversichtlich gezeigt. "Stand heute gehen wir von einem Produktionsplus von 4 Prozent aus", sagte ZVEI-Präsident Gunther Kegel. Er wies aber auch auf große Unsicherheiten bei der diesjährigen Prognose hin. "Als eine von wenigen Branchen ist es gelungen, die Verluste aus dem Vorjahr mehr als nur wettzumachen", sagte er mit Blick auf 2021.

Nato-Mitgliedstaaten verstärken Militärpräsenz in Osteuropa

Wegen der Spannungen mit Russland verstärken eine Reihe von Nato-Mitgliedstaaten ihre Militärpräsenz in Osteuropa. Das Bündnis erklärte, es sollten zusätzliche Kampfflugzeuge und Marineschiffe in die Ostsee und in osteuropäische Länder wie Litauen oder Bulgarien entsandt werden. Hintergrund sind Befürchtungen vor einem russischen Einmarsch in der Ukraine.

EU will Diplomaten vorerst nicht aus Ukraine abziehen

Anders als die USA will die Europäische Union ihr diplomatisches Personal vorerst nicht aus der Ukraine abziehen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte vor einem Treffen mit den Außenministern der 27 Mitgliedsländer in Brüssel, der EU lägen noch keine Informationen über die Hintergründe der US-Entscheidung vor. Er setze auf das geplante Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken per Videokonferenz im Tagesverlauf.

Rechtsnationalistische Partei gewinnt Wahl in Nordzypern

Bei der Parlamentswahl in der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern (TNCR) hat die pro-türkische rechtsnationalistische Partei von Präsident Ersin Tatar die Mehrheit der Stimmen geholt. Laut vorläufigen amtlichen Ergebnissen erreichte die Partei UBP am Sonntag 39,5 Prozent. Wie nach der vergangenen Abstimmung im Jahr 2018 wäre die UBP aber auf einen Koalitionspartner angewiesen, um regieren zu können.

Gespräche von Vertretern des Westens mit Taliban in Oslo begonnen

Erstmals seit der Rückkehr der Taliban an die Macht in Afghanistan haben sich in der norwegischen Hauptstadt Oslo westliche Vertreter mit einer offiziellen Delegation der Islamisten auf europäischem Boden getroffen. Zum Auftakt kam die von Außenminister Amir Chan Muttaki geführte Taliban-Delegation mit Vertretern der USA, der EU und mehreren europäischen Ländern wie Frankreich und Deutschland zusammen. Die Gespräche finden hinter verschlossenen Türen statt.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Einkaufsmanager-Sammelindex Jan 52,7 (1. Veröff.)

Frankreich/Einkaufsmanager-Sammelindex Dez war 55,8

GB/Einkaufsmanagerindex Composite Jan 53,4 (1. Veröff.)

GB/Einkaufsmanagerindex Composite Jan PROG: 54,3

GB/Einkaufsmanagerindex Composite Dez war 53,6

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 24, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)