Sao Paulo (Reuters) - Konzerttickets, Hotelübernachtungen, Fanartikel: Popstar Taylor Swift hat nach der amerikanischen auch der brasilianischen Wirtschaft auf die Sprünge geholfen.

Der Dienstleistungssektor sei im November zum ersten Mal seit vier Monaten wieder gewachsen, wie das Statistikamt IBGE am Dienstag mitteilte. Finanzdienstleistungen und Aktivitäten im Zusammenhang mit den Taylor-Swift-Konzerten sorgten demnach für einen Schub.

Die Amerikanerin gastierte mit ihrer "The Eras Tour" im Land, wo sie insgesamt sechs ausverkaufte Open-Air-Konzerte gab. "Wir heben hervor, dass die Novemberzahlen einige wichtige Einmaleffekte enthalten, insbesondere im Zusammenhang mit künstlerischen Veranstaltungen", sagte Ökonom Maykon Douglas vom Investmenthaus Highpar. Zu Swifts Auftritten gesellten sich noch weitere Großereignisse wie der Formel-1-Grand-Prix in Sao Paulo oder Konzerte von den Red Hot Chili Peppers.

Die US-Sängerin hatte im vergangenen Sommer auch die Konjunktur im eigenen Land angeschoben: Zusammen mit Tourneen von Beyoncé mit Millionen Besuchern sowie den Kino-Kassenschlagern "Barbenheimer" - zusammengesetzt aus den Filmen "Barbie" und "Oppenheimer" - wurde der Wirtschaft frischer Wind verliehen. "Man könnte auch sagen: Taylor Swift rockte das Wachstum im dritten Quartal", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. Die Blockbuster-Filme und die Tourneen der Megastars hätten etwa 8,5 Milliarden Dollar zum Wachstum beigesteuert.

Der Dienstleistungssektor macht etwa 70 Prozent von Lateinamerikas größter Volkswirtschaft aus. Er wuchs im November um 0,4 Prozent zum Vormonat, so das Statistikamt. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem noch etwas kräftigeren Zuwachs gerechnet. Der Service-Sektor ist immer noch um rund zehn Prozent kleiner als vor Ausbruch der Corona-Pandemie - trotz der Unterstützung durch Taylor Swift.

(Bericht von Gabriel Araujo;, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)