Pressemitteilung: 10.698-007/14

2013: Rückgang bei Neuzulassungen von Pkw, Lkw und Zweirädern; Zulassungen gebrauchter Pkw nehmen weiter zu

W i e n , 2014-01-15 - Im Jahr 2013 wurden insgesamt 415.313 Kraftfahrzeuge (Kfz ohne Anhänger) neu zum Verkehr zugelassen, um 4,7% weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen nahm laut Statistik Austria gegenüber dem Jahr 2012 (336.010) auf 319.035 Stück ab (-5,1%). Davon waren 8,2% bzw. 26.183 Stück tageszugelassen (2012: 7,7% bzw. 25.821 Stück). Gegenüber dem Vorjahr rückläufig entwickelten sich die Neuzulassungen von Lkw (-1,8%) sowie land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen (-2,9%). Auch bei Zweirädern war insgesamt eine Abnahme der Neuzulassungen (-6,4%) festzustellen, vorwiegend aufgrund des Rückgangs bei der wichtigsten Fahrzeugart, den Motorfahrrädern (-19,6%). Mehr Neuzulassungen wurden hingegen bei Leichtmotorrädern (+5,9%) aber auch bei Motorrädern (+2,7%) verzeichnet.

Mehr diesel- als benzinbetriebene Pkw, Anteil der alternativ betriebenen Pkw weiter zunehmend

Pkw-Neuzulassungen entwickelten sich zwar rückläufig und lagen um 16.975 Stück unter dem
Vorjahreswert (336.010), aber noch immer deutlich über dem zwanzigjährigen Durchschnitt von
305.370. Neuzulassungen dieselbetriebener Pkw (Anteil: 56,7%) nahmen gegenüber 2012 um 4,6%, jene benzinbetriebener Pkw (inkl. Flex-Fuel; Anteil: 42,1%) um 6,3% ab. Der Anteil alternativ betriebener Pkw - Elektro, Erdgas, bivalenter Betrieb und kombinierter Betrieb (Hybrid) - war mit
1,2% bzw. 3.858 Stück (2012: 0,9% bzw. 3.063 Stück) weiterhin vergleichsweise gering; der Zuwachs betrug 26,0% (2012: +27,8%). Neuzulassungen von Benzin-Hybridfahrzeugen nahmen um ein Drittel auf 2.413 Stück zu.
Zuwächse bei Pkw-Neuzulassungen wurden in den Monaten Jänner (+3,5%), Juli (+1,0%), Oktober (+1,6%) und Dezember (+13,1%) festgestellt, Rückgänge in den Monaten Februar (-11,7%), März (-18,1%), April (-5,9%), Mai (-10,2%), Juni (-5,4%), August (-6,1%), September (-6,6%) und November (-4,2%).

Leistungsstärkere Pkw verzeichnen geringere Rückgänge

Betrachtet man die Zulassungen nach Kilowatt (kW)-Klassen, so lag der Anteil der Klasse 61 bis 77 kW bei 31,4% (+2,5% bei den Neuzulassungen gegenüber 2012). Der Anteil der Klassen bis 60 kW betrug insgesamt 15,5% (-22,6% gegenüber 2012). In den Klassen 106 bis 125 kW (-1,9%), 93 bis 105 kW (-3,7%) und 78 bis 92 kW (-5,1%) wurden weniger Pkw zugelassen. Bei der Klasse über 125 kW (Anteil
9,9%) wurde ein Plus von 2,5% festgestellt.
Rückläufig entwickelten sich Pkw-Neuzulassungen sowohl in den Hubraum-Klassen bis 1.750 ccm Hubraum (-4,8%) als auch über 1.750 ccm (-5,7%). Die Pkw-Neuzulassungen der anteilsmäßig wichtigsten Hubraumklasse (1.751 bis 2.000 ccm; Anteil: 26,7%) verzeichneten gegenüber 2012 eine Abnahme von 8,3%. Zunahmen wurden in den Klassen 501 bis 1.000 ccm (+54,3%), 2.001 bis 2.500 ccm (+15,2%) und über 4.000 ccm (+4,0%) verzeichnet.

Top 10 Pkw-Marken generieren mehr als zwei Drittel der Neuzulassungen

Unter den Top 10-Marken stand 2013 die Marke VW mit 57.758 Pkw bei den Neuzulassungen weiterhin an der Spitze (Anteil: 18,1%), gefolgt von Hyundai mit 21.103 Fahrzeugen (Anteil: 6,6%), Skoda mit 21.044 Fahrzeugen (Anteil 6,6%), Ford (Anteil: 6,2%), Audi und Opel (Anteil: jeweils 6,1%), Renault (Anteil: 5,2%), BMW (Anteil: 4,9%), Seat (Anteil: 4,8%) und Mercedes (Anteil: 3,6%). Zunahmen gegenüber 2012 verzeichneten die Marken Hyundai (+9,4%), Mercedes (+7,0%), Seat
(+6,6%) und Opel (+0,4%), während sich Ford (-8,8%), Audi (-6,5%), VW (-6,3%), Skoda (-3,0%), Renault (-1,9%) und BMW (-1,7%) rückläufig entwickelten.

Immer mehr abgasärmere Pkw

Seit dem Jahr 2000 nahmen die CO2-Emissionen neu zugelassener Pkw laufend ab und lagen 2013 für benzinbetriebene Pkw bei 130 g/km (2000: 176 g/km) und für Dieselfahrzeuge bei 134 g/km (2000:
162 g/km). Nach CO2-Klassen waren zwischen 2012 und 2013 die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit mehr als 160 g/km (Anteil: 10,1%; -21,0%), aber auch jene von 120 bis 160 g/km (Anteil: 51,8%;
-13,2%) rückläufig. Von den steuerbegünstigten Pkw unter 120 g/km (Anteil: 37,8%) wurden um
15,9% mehr zugelassen.

Rückläufiger Nutzfahrzeugmarkt

Lkw-Neuzulassungen waren 2013 insgesamt rückläufig (-1,8%), wie bereits im Vorjahr (-3,6%). Leichte Nutzfahrzeuge (Lkw bis 3,5t höchstzulässigem Gesamtgewicht (Kl. N1); -2,6%) nahmen ab, Lkw über 3,5t bis 12t höchstzulässigem Gesamtgewicht (Kl. N2; +9,0%) sowie Lkw über 12t höchst- zulässigem Gesamtgewicht (Kl. N3; +4,1%) verbuchten Zuwächse. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr Sattelzugfahrzeuge (+21,0%), aber weniger land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen (-2,9%) neu zugelassen.

Unterschiedliche Entwicklung bei Zweirädern, insgesamt rückläufig

Im Jahr 2013 entwickelten sich Neuzulassungen von Leichtmotorrädern (bis 35kW; +5,9) aber auch
Motorrädern (über 35kW; +2,7%) positiv. Die Anzahl der Neuzulassungen von Motorfahrrädern (bis
50 ccm), der wichtigsten Fahrzeugart unter den Zweirädern (Anteil: 39,6%), war gegenüber 2012 rückläufig (-19,6%). Dementsprechend lag der gesamte Zweiradmarkt mit 43.082 Stück um 6,4% unter dem Vorjahresniveau.

8,2% der Pkw-Neuzulassungen sind Tageszulassungen

Von den insgesamt 319.035 Pkw-Neuzulassungen wurden 8,2% (26.183 Pkw) nur für einen Tag zugelassen; dies bedeutete gegenüber 2012 einen Zuwachs von 1,4%. Besonders hoch waren die Zunahmen im August (+28,8%), November (+16,2%), Juni (+14,8) und März (+13,5%). Rechnet man die Tageszulassungen von den tatsächlichen Neuzulassungen ab, würde sich der Rückgang um 0,5
Prozentpunkte erhöhen (-5,6%).
Bei Pkw-Neuzulassungen mit einer Zulassungsdauer von bis zu sieben Tagen war im Jahr 2013 eine Zunahme von 0,3%, bei jenen bis zu einer Zulassungsdauer von 30 Tagen von 1,6% zu beobachten. Bei einer Anmeldedauer von bis zu 60 bzw. bis zu 90 Tagen lagen die Zuwächse bei 1,7% bzw. 2,8%, bei Pkw mit einer Zulassungsdauer bis 120 Tagen bei 3,0%.

Kfz-Gebrauchtzulassungen übersteigen erstmals die 1 Mio.-Grenze

Im Jahr 2013 wurden 1.002.741 gebrauchte Kraftfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, um 1,4% mehr als im Jahr 2012 (+1,2%). Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Pkw lag mit 823.417 Stück um 1,9% über dem Vorjahreswert. Pkw mit Benzinantrieb entwickelten sich rückläufig (inkl. Flex-Fuel; -1,1%), im Gegensatz dazu war bei dieselbetriebenen Pkw eine Zunahme von 4,0% zu beobachten. Am Nutzfahrzeugmarkt gab es bei Lkw eine Zunahme von 1,1%; Sattelzugfahrzeuge sowie land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen entwickelten sich unterschiedlich (+9,0% bzw. -1,4%). Im Vergleich zum Vorjahr waren bei Leichtmotorrädern (-0,2%), Motorrädern (-1,8%) und bei Motorfahrrädern (-4,7%) Abnahmen zu verzeichnen.

Bestand 2013: 6,4 Mio. Kfz, darunter 4,6 Mio. Pkw

Zum Stichtag 31.12.2013 erreichte der vorläufige Kfz-Bestand in Österreich rd. 6,4 Mio. Fahrzeuge, um 1,3% mehr als ein Jahr zuvor. Auf die anteilsmäßig wichtigste Fahrzeugart Pkw (72,7%) entfielen rund 4,6 Mio. Stück, um 1,2% mehr als noch zum Vorjahresstichtag; bei land- und
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forstwirtschaftlichen Zugmaschinen wurden 445.660 (+1,1%), bei Lastkraftwagen insgesamt 408.560
Stück (+2,1%) gemeldet, während bei Sattelzugfahrzeugen Rückgänge zu beobachten waren (-0,9%).
Unter den einspurigen Fahrzeugen waren 448.663 Motorräder (Motorräder und Leichtmotorräder;
+4,5%) und 293.371 Motorfahrräder (-2,1%) zum Verkehr zugelassen.

Weiterführende Informationen und eine Pressemappe (PDF, 710 KB) zum Thema finden Sie auf unserer Webseite.

Methodische Informationen, Definitionen: Die Kfz-Zulassungs- bzw. Bestandsstatistik von Statistik Austria ist eine Sekundärstatistik, die auf Basis der vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) täglich an Statistik Austria übermittelten Datenfiles erstellt wird. Der VVO erhält die Daten von den durch die Zulassungsbehörden beliehenen Zulassungsstellen der Versicherungen, die für die Zulassung, Abmeldung und Berichtigung von Kraftfahrzeugen und Anhängern verantwortlich sind.

Im Rahmen der Kfz-Neuzulassungsstatistik werden alle Neuzulassungen, d. s. alle fabrikneuen Zulassungen, erhoben, unabhängig von der Dauer der Anmeldung (auch sog. "Kurzzulassungen", z. B. Tageszulassungen).

Bei einer Kurzzulassung handelt es sich um eine Pkw-Neuzulassung, welche innerhalb einer bestimmten Frist wieder abgemeldet wird. So bedeutet eine Pkw-Neuzulassung mit einer Zulassungsdauer von bis zu sieben Tagen, dass der Pkw nach der erstmaligen Zulassung am Tag der Zulassung oder innerhalb der darauf folgenden sieben Tage wieder abgemeldet wird. Dies gilt entsprechend für Kurzzulassungen mit einer Anmeldedauer bis

30, 60, 90 und 120 Tage. Tageszugelassene Pkw werden innerhalb von 24 Stunden an- und abgemeldet.

In diesem Zusammenhang gibt der Berichtsmonat jenen Monat an, in dem die Abmeldung durchgeführt wurde. Ausschlaggebend für die Klassifizierung als "Kurzzulassung" sind ausschließlich das Erstzulassungsdatum und das Abmeldedatum (=Durchführung der Abmeldung in den beliehenen Zulassungsstellen der Versicherungen) eines Fahrzeuges.

Bei der Kfz-Gebrauchtzulassungsstatistik werden alle Gebrauchtzulassungen, d. s. Zulassungen von Fahrzeugen, die bereits einmal im In- bzw. Ausland zugelassen waren, erhoben, unabhängig von der Dauer der Anmeldung. Ausgehend vom Kfz-Bestand des Vorjahres werden alle zugelassenen Fahrzeuge - alt wie neu - des Jahres hinzugerechnet und die Abmeldungen in Abzug gebracht, woraus sich der jährliche Bestand ergibt.

Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion Raumwirtschaft, Statistik Austria: Gerda FISCHER, Tel.: +43 (1) 71128-7566 bzw. gerda.fischer@statistik.gv.atund

Julia REISEL, Tel.: +43 (1) 71128-7575 bzw. julia.reisel@statistik.gv.at

Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber: Bundesanstalt Statistik Österreich, Redaktion: Mag. Beatrix Tomaschek

1110 Wien, Guglgasse 13, Tel.: +43 (1) 71128-7851, Fax: +43 (1) 71128-7088

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