Die Auftragseingänge für Waren stiegen im Monatsvergleich saisonbereinigt um 3,7%, nach einem revidierten Rückgang von 5,8% im Oktober, wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag hervorgeht. Eine Reuters-Umfrage unter Analysten hatte auf einen Anstieg um 2,1% hingedeutet.

Der Anstieg wurde durch einen Anstieg der Auslandsnachfrage nach Investitions- und Vorleistungsgütern angetrieben, wobei die Aufträge aus anderen Ländern der Eurozone um 13,1% und die Buchungen von Kunden außerhalb des gemeinsamen Währungsblocks um 5% zunahmen.

"Dies gibt positive Impulse für die Konjunkturaussichten, auch wenn die Wirtschaftstätigkeit weiterhin durch bestehende Lieferengpässe belastet wird", so das Wirtschaftsministerium.

Im Gegensatz zu den Vormonaten hatten die Aufträge für Großaufträge wie Flugzeuge im November keinen großen Einfluss auf die Gesamtzahlen. Ohne diesen Sonderfaktor stiegen die Industrieaufträge im Vergleich zum Vormonat um 3,8%, so das Ministerium.

"Der Aufschwung im Auslandsgeschäft ist besonders ermutigend, zumal sich die Lieferengpässe zu entspannen scheinen", sagte Alexander Krueger, Analyst bei der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe.

Krueger warnte jedoch, dass die Probleme in der Lieferkette wahrscheinlich bis weit in den Frühling hinein andauern würden, bis die Lieferlogistik wieder reibungsloser funktioniere.

Die Wirtschaftsinstitute gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den letzten drei Monaten des Jahres 2021 geschrumpft ist und in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 stagniert, wodurch sich die Erholung von der COVID-19-Pandemie verzögert.

Mittelfristig sind die Geschäftsaussichten für Unternehmen, die Industriemaschinen herstellen, angesichts des Wandels hin zu einer ökologischeren und stärker digitalisierten Wirtschaft gut.

"Der ökologische Umbau der Industrie und die Digitalisierungswelle sind gute Nachrichten für das deutsche Verarbeitende Gewerbe", sagte VP Bank Ökonom Thomas Gitzel.

Die Pläne der Regierung, die öffentlichen Ausgaben zu erhöhen und private Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen durch grünen Wasserstoff zu unterstützen, werden den Maschinenbauunternehmen einen Schub geben, so Gitzel.

"Trotz kurzfristiger Rückschläge werden die Auftragsbücher auch in den kommenden Jahren gut gefüllt sein", sagte er.