Washington (Reuters) - Nach dem versuchten Attentat auf Donald Trump steht für die Behörden die Sicherheit des republikanischen Parteitags im Fokus.

"Wir sind vollständig vorbereitet", sagte die beim Secret Service für den Parteitag verantwortliche Koordinatorin Audrey Gibson-Cicchino am Sonntag (Ortszeit). Sie antizipiere keine Änderungen an den derzeitigen Sicherheitsplänen. US-Präsident Biden hat nach eigenen Angaben den Secret Service angewiesen, alle Sicherheitsmaßnahmen für das Großevent zu überprüfen. Die Behörde ist unter anderem für den Schutz amtierender und ehemaliger Präsidenten wie Trump zuständig. "Wir fühlen uns sehr wohl damit, dass wir mit dem Secret Service zusammenarbeiten", sagte der Vorsitzende des Nationalkomitees der Republikaner, Michael Whatley, dem Fernsehsender Fox.

Bei der viertägigen Veranstaltung in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin, auf der Trump zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll, werden ab Montag mehr als 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Der für Milwaukee verantwortliche FBI-Agent Michael Hensle sagte, es seien keine Drohungen gegen den Parteitag oder Teilnehmer bekannt.

Trump war am Samstag bei einem versuchten Attentat mit leichten Verletzungen davongekommen. Während einer Wahlkampfrede traf ihn Polizeiangaben zufolge der Schuss eines 20-jährigen Mannes, der selbst getötet wurde, am Ohr. Ein Besucher der Veranstaltung kam ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Kritiker der Sicherheitsbehörden warfen die Frage auf, warum es dem Schützen gelungen war, auf das Dach eines etwa 140 Meter von der Bühne entfernten Gebäudes zu klettern und von dort aus Schüsse abzufeuern. Der für die Bewachung verantwortliche Secret Service ist Teil des Heimatschutzministeriums.

Biden ordnete eine unabhängige Untersuchung der Vorkommnisse und der Sicherheitsmaßnahmen bei der Wahlkampfveranstaltung an. Nach Angaben von Fox News wird der Senatsausschuss für Innere Sicherheit den Vorfall und das Verhalten der Sicherheitsbehörden untersuchen.

Der demokratische Senator Chris Coons aus Delaware, ein wichtiger Verbündeter von Biden, forderte erhöhte Sicherheitsmaßnahmen sowohl beim Parteitag der Republikaner als auch bei dem der Demokraten, der im August in Chicago stattfinden soll. "Wir müssen mehr denn je darauf bedacht sein, dass unsere beiden Parteitage und der Rest dieses Präsidentschaftswahlkampfes sicher und geschützt über die Bühne gehen", sagte Coons dem Sender NBC.

(Bericht von Katherine Jackson, Nandita Bose, Steve Holland, geschrieben von Sabine Wollrab, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)