Energie: Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Ungeachtet der Rettungsaktion der Schweizerischen Nationalbank für die Crédit Suisse verstärkt der nunmehr zweite Warnschuss aus dem Bankensystem die Angst vor einer Konjunkturschwäche. Risikowerte, darunter auch Erdöl, gingen in der Folge auf Talfahrt. Schließlich wird in Phasen einer schwächelnden Konjunktur auch weniger Erdöl verbraucht. Kein Wunder also, dass Rohöl besonders stark unter Druck geriet. Zusätzlich belastet wurde die Stimmung der Anleger durch die steigenden Rohöl-Wochenvorräte in den USA. Die Preise für die Nordseesorte Brent und die US-Referenzsorte WTI gaben auf 72,5 bzw. 66,5 USD pro Barrel nach. In Europa pendelte sich der Referenzpreis für Erdgas am niederländischen Handelsplatz bei 40 EUR/MWh ein.

Metalle: Die aktuellsten Konjunkturdaten aus China, die Aufschluss über den Zustand der dortigen Wirtschaft in den ersten beiden Monaten des Jahres geben, zeichnen ein überwiegend positives Bild. Nach dem schwierigen Jahr 2022, als die Wirtschaftsaktivitäten durch die restriktive Coronapolitik Pekings praktisch zum Erliegen gekommen waren, haben die Industrieproduktion und der private Konsum nun zur Aufholjagd angesetzt. Momentan treten diese Faktoren jedoch hinter den zunehmenden Rezessionsängsten zurück. Die Preise für Basismetalle verloren an Boden. Eine Tonne Kupfer notiert an der Londoner Metallbörse bei etwa 8.600 USD, eine Tonne Aluminium kostet rund 2.260 USD. Dagegen feiert Gold mit einem deutlichen Wochenplus von fast 3 % sein Comeback. Damit befindet sich das Edelmetall nun seit drei Wochen in Folge im Aufwind, und zwar nicht zu knapp: Der Goldkurs kletterte in diesem Zeitraum von 1.815 auf satte 2.000 USD.

Agrarprodukte: Die Verhandlungen über Getreideausfuhren aus der Ukraine sind wieder Thema an den Finanzmärkten. Moskau und Kiew können sich nicht darauf verständigen, um wie viele Tage das derzeit geltende Abkommen verlängert werden soll. Während Russland die Laufzeit auf 60 Tage begrenzen will, pocht die Ukraine - analog zu den beiden früheren Vereinbarungen - auf eine Dauer von 120 Tagen. Die dadurch steigende Unsicherheit schlägt sich im Weizenpreis in Chicago nieder, der auf 705 Cent je Scheffel gestiegen ist.