Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung sieht auch nach dem Attentat auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump noch die Möglichkeit, dass Amtsinhaber Joe Biden die Wahl im November gewinnt.

Man sollte die "Wahlkampffähigkeiten von Joe Biden nicht unterschätzen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. "Insofern wäre es zu früh schon zu glauben, dass die amerikanische Präsidentschaftswahl entschieden sei." Andere Politiker wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatten die US-Demokraten aufgefordert, Biden zu einem Verzicht zu bewegen, weil er gegen Trump nun chancenlos sei.

Hebestreit betonte, dass es natürlich in Demokratien immer wieder die Möglichkeit eines Regierungswechsels gebe. "Das macht sie so attraktiv für die Wählerinnen und Wähler, für die Bürgerinnen und Bürger", sagte er.

Der Transatlantik-Koordinator Michael Link und der deutsche Botschafter in Washington, Andreas Michaelis, würden an dem Parteitag der US-Republikaner und dann auch dem der US-Demokraten teilnehmen, sagte der Sprecher des Auswärtiges Amtes, Sebastian Fischer. Man habe Kontakte in beide politische Lager, betonte Hebestreit. Scholz habe noch nicht mit Trump telefoniert, der am Samstagabend auf einer Wahlkampfveranstaltung leicht verletzt wurde.

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)