ST. PETERSBURG (dpa-AFX) - Angesichts der niedrigen Ölpreise hat sich Russland zu Gesprächen mit dem Öl-Kartell Opec über eine mögliche Senkung der Fördermengen bereit erklärt. Es könne über eine Verringerung um bis zu fünf Prozent je Land gesprochen werden, sagte Energieminister Alexander Nowak am Donnerstag in St. Petersburg der Agentur Tass zufolge. Die zuletzt stark unter Druck geratenen Ölpreise setzten aufgrund der Spekulationen zu einem Höhenflug an.

Die von Saudi-Arabien dominierte Organisation erdölexportierender Länder (Opec) plane für Februar ein Treffen, zu dem auch Nicht-Mitglieder wie Russland eingeladen würden, sagte er. Es gehe dabei um Beratungen zum Ölpreis und zu Möglichkeiten, die Fördermengen zu koordinieren, sagte Nowak.

ÖLPREISE SCHIESSEN NACH OBEN

Innerhalb kurzer Zeit schoss der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte WTI zur März-Lieferung um etwa zwei US-Dollar nach oben auf bis zu 34,82 Dollar. Das ist der höchste Stand seit dem 6. Januar. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich im Nachmittagshandel auch bei Nordsee-Öl. Der Brent-Preis stieg in der Spitze um mehr als zwei Dollar auf 35,84 Dollar.

Im weiteren Handelsverlauf mussten die Ölpreise aber wieder einen Teil der starken Gewinne abgeben. Als Reaktion auf die Aussagen des russischen Energieministers hatte es Stellungnahmen von Delegierten des Ölkartells gegeben. Denen zufolge sei derzeit kein Treffen der Opec mit Russland geplant. Zuletzt standen der Brentpreis bei 34,75 Dollar und der US-Ölpreis bei 33,90 Dollar.

KRISE IN RUSSLAND

Ein weltweites Überangebot an Öl hatte in den vergangenen Wochen zu einer Talfahrt der Ölpreise geführt. In Russland hat der heftige Preissturz eine schwere Wirtschaftskrise verschärft. Der Handel mit Öl und Gas ist der wichtigste Stützpfeiler der russischen Volkswirtschaft. Der Minister betonte, für Russland seien Gespräche mit der Opec zweckmäßig./tjk/jkr/DP/jkr