MAINZ (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat von den Unternehmen mehr Anstrengungen zur Digitalisierung verlangt, damit sie nicht zur verlängerten Werkbank der Weltwirtschaft werden. Vor rund 4000 Teilnehmern des Jahresempfangs der rheinland-pfälzischen Wirtschaft sagte Merkel am Montag in Mainz, derzeit finde ein weltweiter Wettbewerb zwischen den in traditionellen Branchen führenden Ländern und den führenden Anbietern von Informationstechnik statt. Auch in der Autobranche werde es entscheidend sein, wer die Software für das autonom fahrende Auto entwickle. Daher müsse die Wirtschaft die Digitalisierung in der ganzen Breite annehmen.

In einer Gesprächsrunde mit Managern warb die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) für die duale Ausbildung. Sie wandte sich gegen "die Fehlinformation, dass jedes Kind nur glücklich sein kann, wenn es studiert". Es müsse jungen Leuten wie ihren Eltern nahegebracht werden, dass die duale Berufsausbildung ebenso erfüllend sei. Beim Ausbau der digitalen Infrastruktur sei Rheinland-Pfalz nur Mittelmaß, räumte Dreyer ein und fügte hinzu: "Wir müssen an die Spitze kommen."

Der Präsident der Rechtsanwaltskammer für Koblenz, Gerhard Leverkinck, kritisierte die Einführung der Vorratsdatenspeicherung. Wenn es um Daten mit Bezug auf das Berufsgeheimnis von Anwälten oder Ärzten gehe, rühre dies an Grundlagen des Rechtsstaates. Merkel erwiderte, diese gesetzliche Möglichkeit sei geboten, um Straftäter zurückverfolgen zu können./pz/DP/men