Nairobi (Reuters) - Auch nach der Rücknahme der geplanten Steuer-Erhöhungen reißen die Proteste gegen die Regierung in Kenia nicht ab.

Die Polizei ging am Donnerstag mit Tränengas gegen Demonstranten in der Hauptstadt vor und riegelte die Straßen zum Präsidentenpalast in Nairobi ab. Zwei Menschen starben einem Zeitungsbericht zufolge bei einem Polizei-Einsatz, nachdem zuvor zwei Supermärkte geplündert worden waren. Auch in anderen Städten gingen Menschen auf die Straßen. Sie verlangten unter anderem, dass Präsident William Ruto zurücktritt. Insgesamt waren jedoch weniger Menschen unterwegs als vergangene Woche, als die Proteste gegen die Steuer-Erhöhungen ihren Höhepunkt erreicht hatten. Das Parlament wurde in Brand gesteckt, mindestens 23 Menschen kamen bei den Protesten ums Leben.

Ruto zog die Gesetzespläne für neue und höhere Steuern schließlich zurück. Er kämpft mit der schwersten Krise in seiner zweijährigen Amtszeit. Ohne die Steuer-Erhöhungen droht sein Plan für eine Sanierung des Haushalts und weniger Schulden zu scheitern. Geldgeber wie der Internationale Währungsfonds verlangen aber solidere Finanzen.

(Bericht von Aaron Ross und Olivia Kumwenda-Mtambo; geschrieben von Markus Wacket; redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)