NÜRNBERG (awp international) - Die Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben sich etwas aufgehellt. Eine Trendwende ist dem Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge aber nicht zu erwarten. Demnach steigt der Frühindikator im Juni um 0,1 Punkte im Vergleich zum Vormonat auf die neutrale Marke von 100 Punkten. Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht an diesem Freitag ihre Statistik für Juni.

Für das Arbeitsmarktbarometer befragt das Institut monatlich alle deutschen Arbeitsagenturen nach ihren Prognosen für die jeweils nächsten drei Monate. 90 Punkte stehen dabei für eine sehr schlechte Entwicklung, 110 für eine sehr gute. Das Barometer weist zusätzlich die Komponenten zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung einzeln aus.

Demzufolge ging die Indexkomponente für die Beschäftigung im Juni im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte zurück, verharrt aber bei 102,3 Punkten im positiven Bereich. "Die Beschäftigung steigt weiter, das ist bemerkenswert. Mehr als Kurs halten ist aber nicht zu erwarten", teilte IAB-Experte Enzo Weber am Mittwoch mit. Bei der Arbeitslosigkeit ist der Ausblick dagegen pessimistischer. Die Komponente bleibt trotz Zunahme um 0,6 Punkte bei 97,7 Punkten.

Auch das Beschäftigungsbarometer des Münchner Ifo-Instituts ist im Juni leicht gefallen. "Auftragsmangel hält viele Unternehmen davon ab, Personal aufzubauen", erläuterte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Am ehesten stellen noch die Dienstleister ein." In der Industrie, im Handel und im Bau erwägen Firmen hingegen, offene Stellen nicht mehr zu besetzen./igl/DP/stk