STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zum Fall Assange:

"Was seine eigenen Angelegenheiten betrifft, weswegen ihm mehr als ein Jahrzehnt lang die Freiheit verwehrt war, so ist Assange Täter und Leidtragender zugleich. Zur Heldenfigur taugt er nicht, auch nicht zum Superman der Pressefreiheit. Wie alle anderen Grundrechte gilt diese keineswegs absolut. Sie schwebt nicht über allen übrigen Verfassungsgarantien, findet ihre Schranken vielmehr dort, wo die Grundrechte anderer beeinträchtigt sein könnten. Von solchen Erwägungen hat Assange sich nicht beirren lassen. Das ist die Dialektik seiner Art von Aufklärung - er hat auch die Möglichkeiten fataler Kollateralschäden in Kauf genommen. Ganz abgesehen davon: Hochverrat ist in jedem Staat der Welt strafbar - wenn auch nicht überall 175 Jahre Haft oder gar die Todesstrafe drohen wie in seinem Fall."/DP/jha