RAVENSBURG (dpa-AFX) - "Schwäbische Zeitung" zu Baukrise:

"Kaum ein anderer Lebensbereich wird so stark politisch gesteuert wie die Entscheidung, eine Immobilie zu erwerben oder ein Haus zu bauen. Seien es Baukindergeld, Wohnungsbauprämie, Förderprogramme oder subventionierte Kredite - hier tobt sich die Politik seit jeher gerne aus. Einige Jahrzehnte lang hat das auch leidlich funktioniert, auch wenn Deutschland bei der Eigentumsquote in der EU immer noch das Schlusslicht ist. Wenn jetzt aber immer weniger gebaut wird, die Mieten in die Höhe schießen und für gebrauchte Immobilien kaum noch Käufer zu finden sind, obwohl dringend mehr Wohnraum benötigt wird, muss man sagen: Hätte man den Wohnungsbau allein dem rauen Spiel des freien Markts überlassen, wäre die Bilanz wohl kaum schlechter ausgefallen. Der Erwerb oder Bau einer Immobilie ist in der Regel eine langfristige Angelegenheit, für Privatleute ebenso wie für Investoren. Politische Steuerung muss deshalb langfristig und zuverlässig sein. Bauprogramme dürfen nicht Spielball von Haushaltsnotlagen werden."/scp/DP/jha