MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der "Münchner Merkur" zu Panzerlieferungen/Scholz:

"Kanzler Olaf Scholz ist ein bedächtiger Mann. Im Ukrainekrieg gilt für ihn weiterhin die Devise: So wenig Waffen wie möglich so spät wie möglich. Das soll zugleich Putin, die sorgenvollen Bundesbürger und die ungeduldigen Verbündeten beschwichtigen. Doch auf dem ukrainischen Schlachtfeld zeigt sich immer deutlicher, wie grausam und letztlich unhaltbar die Strategie des Kanzlers ist. Sie zementiert das Patt und den Stellungskrieg: Was die Ukrainer an Unterstützung erhalten, ist zu viel zum Sterben und zu wenig zum Überleben. Eine Rückeroberung der von Putins Truppen besetzten Gebiete ist für Kiew so nicht möglich. Das verlängert diesen von Russland immer hemmungsloser geführten Krieg, weil der Kreml keinen Anlass für Verhandlungen sieht, solange er die "neurussischen" Provinzen halten kann. In Europa kursiert über den Kanzler deshalb ein böses Aperçu: Wer bei Scholz Führung bestellt, bekommt sie - von Biden, Macron und dem Polen Duda."/yyzz/DP/men