DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu SPD/Kinderfreibetrag:

"Derzeit vermittelt die SPD den Eindruck, als hätte sie auf nahezu jedes Problem nur diese eine Antwort zu bieten: Wie lässt sich die Belastung für Gutverdiener erhöhen? In einer Zeit, in der sich viele zu Recht über einen Staat ärgern, der trotz rekordhoher Steuerquote seine ureigensten Aufgaben nicht ordentlich erledigt, ist das eine merkwürdige Priorität. Oftmals scheint die Strategie der SPD eher dem Bedürfnis der Parteifunktionäre als dem ihrer (früheren) Wähler zu folgen. Besonders deutlich wurde das beim Bürgergeld. Die SPD-Führung dachte tatsächlich, sie würde im Land geliebt für die deutliche Leistungserhöhung - und kann immer noch nicht so recht verstehen, warum die Bürger das mehrheitlich anders sehen. Und beim Kindergeld verfestigt sich durch den öffentlich aufgeführten Streit der Eindruck, dass es mehr um einen parteitaktischen Profilierungsversuch geht als darum, etwas für Familien zu erreichen. Dass die Sozialdemokraten so aus ihrem Umfragetief kommen, darf man bezweifeln."/scp/DP/jha