Für die Kreuther Klausurtagung hat Seehofer den schon etwas schal gewordenen CSU-Hit Obergrenze für Asylbewerber mit einem neuen Aufkleber versehen. 200.000 von ihnen könne Deutschland jährlich aufnehmen, sagt der Parteichef. Daran ist einiges unklar: Wie kommt er ausgerechnet auf diese Zahl und nicht auf 150.000 oder 400.000? Warum nennt er sie erst jetzt? Und was würde mit dem 200.001 Flüchtling passieren? Was ist mit dem Grundrecht auf Asyl? Diese Fragen müsste Seehofer mit mehr als dem schnöden Hinweis auf seine Erfahrung beantworten. Aber ihm geht es um die schnelle Schlagzeile. Und es geht ums Rechthaben - am Mittwoch kommt die Kanzlerin nach Kreuth, die es gewagt hat, Seehofer zu widersprechen. Den Ruf als Stammtischpartei kann die CSU so erfolgreich verteidigen. Sie ernst zu nehmen, fällt schon schwerer./al/DP/jha